Sonntag, 21. Dezember 2008

Gegen 16 Uhr hat Daniel angerufen... Er sagte, dass er sich auf uns freut und jetzt zu Georg fahre, um sich dort umzuziehen. Ich sagte ihm, dass ich in den letzten Tagen nicht das Gefühl hatte, dass er sich freuen würde, uns zu sehen, da er sich nicht gemeldet hätte und das seine Zweifel wohl aufgehört hätten. Ich weiß genau, dass ich besser still geblieben wäre, aber wie immer trug ich mein Herz auf der Zunge... Er meinte daraufhin, dass ich da ganz falsch läge und es diese Zweifel immer noch gäbe und sie stärker als je zuvor wären...
Wir trafen uns dann bei Salvatore, Julia und ich waren schon da und er setzte sich ganz selbstverständlich neben mich. Monika und ihr Freund waren auch schon da und es war fast wie immer. Lustig für mich war, dass ich Daniel früher immer ermahnen musste, weil er sich oft mit dem Rücken zu mir setzte, wenn er sich mit Georg unterhielt, heute abend aber immer mir zugewandt da saß und mich oft mit seinem Fuß berührte unter dem Tisch, absichtlich natürlich;-) Allerdings ging das Essen nicht sehr lange, früher dauerte das Weihnachtsessen oft bis in die Nacht, aber heute waren wir schon um neun fertig. Daniel und ich waren dann die ersten, die draussen vor der Tür waren und er sagte mir dort, dass er gern mit uns nach Hause gehen würde, das aber nicht gehen würde, weil er nicht wüßte, was er Georg sagen solle, denn er wollte dort übernachten. Aber dafür würde er gern morgen zum Frühstück kommen...
Eben war ich lange in der Badewanne und mir ist beim Grübeln etwas klar geworden...
Da er sich immer noch nicht gemeldet hat, sind meine Gefühle und ich ihm so unwichtig wie zuvor. Und ich bin mir genauso sicher, dass er sich erneut für sie entschieden hat wie damals, dass er mich verlässt. Und ab jetzt werde ich versuchen, im Hier und Jetzt zu leben und jede Minute zu genießen, die ich noch hier in meiner Wohnung verbringen kann und jede Minute, die ich mit ihm Sex haben werde, wer weiß denn, wie lange ich das alles noch habe...
Hoffentlich kann ich das auch durchhalten.... Vor allem wenn ich ihn heute Abend sehe, ich habe Angst zu weinen... Aber ich werde stark sein und lachen, er soll mich bewundern, er soll wieder zweifeln!

Samstag, 20. Dezember 2008

Aha, er zweifelt also... er zweifelt so sehr, dass er mich heute gut gelaunt vom Weihnachtsmarkt anrief, um zu fragen, was er Julia noch schenken könnte als Kleinigkeit zu ihrem Geschenk dazu, also etwas, das er ihr allein schenkt ohne mich, vielleicht auch noch mit Nora zusammen...
Und mir ging es den ganzen Tag so schlecht, ich war wieder mal ins ersten Stadium der Trauer zurückgefallen, nur wegen seinen Zweifeln... Wie kann er mir das nur antun, ist das Verlassenwerden nicht schon schlimm genug, muss er nun auch noch mit meinen Gefühlen spielen?
Ich war heute oben bei Katrin und habe ihr alles erzählt, ihr Mann war auch da und beide sind auch sauer auf ihn, dass er so unsensibel ist.
Ich hab Daniel am Telefon gefragt, wie es ihm geht und er sagte, dass es ihm körperlich mit den Schmerzmitteln gut gehe, vielleicht betäuben sie ja auch seine Seele..., geistig würde es ihm so naja gehen. Ich sagte ihm, dass es mir wegen Mittwoch/Donnerstag nicht sehr gut gehe und ich gern nochmal mit ihm darüber sprechen würde. Nun bin ich gespannt, wie wichtig es ihm ist, wann er sich meldet. Wäre es ihm wirklich wichtig wie ich mich fühle, wäre er heute noch gekommen, aber wahrscheinlich hätte er es ihr nicht erklären können...
Nachmittags haben Katrin und ich den Keller aufgeräumt, das war nötig, nun haben auch alle Kartons mit Daniels Sachen Platz bis er sie im April mitnehmen kann in seine neue Wohnung.
Ich bin so traurig, aber ich werde auch das wieder überstehen und alles, was danach kommt auch...

Freitag, 19. Dezember 2008

Warum? Warum macht er das? Warum macht er mir Hoffnung und enttäuscht mich dann wieder? Er hat sich heute nicht gemeldet, warum nicht? Weil ihm meine Gefühle egal sind? Weil wie immer nur er zählt? Was habe ich nur getan, um all das erleben zu müssen?
Heute morgen war ich noch gut gelaunt und voller Hoffnung. Ich hatte Tagträume, in denen er zu mir zurückkommt. Er steht vor der Tür, kommt herein und fragt Julia und mich, ob er wieder einziehen darf. Oder er klingelt, sagt, dass er mit Nora gesprochen und sich von ihr getrennt hat. Oder er schläft hier, ich darf in seinen Armen liegen und endlich mal wieder schlafen und mich geborgen fühlen... Und nun sitze ich weider weinend hier am PC und schreibe... Natürlich könnte es viele Gründe haben, dass er nicht anruft. Der erste und für mich wahrscheinlichste ist, dass er sich wieder für sie entschieden hat. Der zweite ist, dass er testen will, ob er mich vermisst, wenn er mich nicht anruft und ob er das aushält. Der dritte und auch wahrscheinliche ist, ob sich seine Beziehung zu ihr verbessert, wenn er Abstand zu mir bekommt. Der vierte und auch wahrscheinliche ist, dass er sich nicht meldet, um sein schlechtes Gewissen zu verbessern, das er hat, weil er mich diese Woche so oft sieht bis Weihnachten noch, dann ist es endgültig vorbei, dann gibt es nie mehr einen Grund, Kontakt mit mir zu haben... Jetzt kommen die weniger realistischen Gründe: Dass er heute mit ihr spricht und ihr von seinen Zweifeln erzählt. Dass er sich von ihr trennt. Dass er von uns beiden Abstand genommen hat heute und morgen und sich dann entscheidet. Dass er sich mit einem Freund trifft und mit ihm darüber spricht.
WARUM HAST DU ES MIR ERZÄHLT??? Warum nur?
Vorhin rief eine Freundin an, die in Spanien lebt und es heute durch ihren Ex-Mann erfahren hat. Auch sie war total geschockt. Als ich ihr dann einiges erzählte, kamen auch meine alten Ängste wieder hoch, aber ich werde es wieder schaffen...
Morgen ist der 20., unsere magische Zahl und übermorgen sind wir genau zwei Monate getrennt, ich wünsche mir so, dass er zurückkommt, weil er mir Hoffnung gemacht hat, und diese Hoffnung wird zerbrechen... Oh bitte Universum und bitte Gott, wenn es dich gibt, dann lasst ihn heute Nacht an meine Tür kommen und zu mir zurückkehren...
Wahrscheinlich hatte er aber einen tollen harmonischen Tag und schläft jetzt, nachdem sie ihn beglückt hat....

Sonntag, 7. Dezember 2008

Puh, heute Nacht bin ich erst spät eingeschlafen und um sechs wieder aufgewacht, weil ich mir wieder Sorgen machte, wie das finanziell alles klappen soll. Ich versuchte dann, mich auf andere Dinge zu konzentrieren, aber bin immer nur eingenickt, um gleich wieder wach zu werden und nun fühle ich mich total zerschlagen und kaputt. Ich habe wieder in meinem Doris Wolf- Buch gelesen und werde mir neue Mantras zulegen und versuchen, alle Ratschläge zu befolgen. Ich muss mich von Daniel lösen, aber ich werde immer wieder weich und schwach, wenn er etwas von mir will...
Nachmittags habe ich dann noch eine halbe Stunde geschlafen, dann sind wir zu Salvatore. Monika fragte mich, was ich an den Weihnachtsfeiertagen machen würde und ich antwortete, dass ich am 25. mit meiner Familie essen gehe und sonst noch nichts vorhabe. Sie schlug vor, dass wir zusammen ins Kino gehen und danach zusammen kochen könnten. Das finde ich total lieb von ihr, ich hätte mich sicher sehr einsam gefühlt an diesem Tag. Den hatten Daniel und ich immer zusammen auf der Couch verbracht nach dem ganzen Trubel. Ich erzählte ihr, dass es mir heute nicht so gut ging, ich es ihr aber nicht vor Georg sagen wolle, der gerade zur Tür hereinkam. Allerdings kam später doch die Sprache darauf, ich weiß gar nicht mehr den Zusammenhang, nur dass ich erzählte, dass ich Daniels schlechte Laune abbekam, die er wegen des Streits mit Nora hatte. Georg äußerte sich dazu, dass er das Verhalten von Nora auch nicht nachvollziehen konnte und es sehr teeniehaft fand und er das Daniel auch gesagt hätte. Er erzählte uns dann auch, dass an dem Tag als Daniel seine Sachen bei mir abholte, Nora versucht hätte, ihn über Daniel auszuhorchen, ob er mir immer treu gewesen wäre... Georg hätte aber nur ausweichend geantwortet und ärgert sich heute noch darüber, dass er nicht erwidert habe, dass sie doch diejenige sei, die schon zweimal verheiratet gewesen wäre... Ich sagte, dass ich nicht verstehen könne, dass sie so misstrauisch sei, da Daniel sich eindeutig für sie entscheiden habe, dass alle Annäherungsversuche ja von ihm ausgingen und er mich verlassen habe und dass ich mich seitdem nie bei ihm gemeldet hätte bis auf die beiden SMS. Ich könnte ihr Verhalten verstehen, wenn ich mich dauernd in Erinnerung bringen würde, ihn dauernd terrorisieren würde oder versuchen würde, ihn zu verführen (DAS ging bis jetzt ja auch von ihm aus, nicht von mir...). Darauf fanden beide, dass es eine gute Idee wäre, ihn doch mal zu verführen, Monika meinte sogar, dass es für sie eine Genugtuung sei, wenn ihr das passieren würde. Wenn die beiden wüssten... Aber das habe ich dann doch nicht erzählt... Als wir gingen, sagte ich Georg nochmal, dass ich nicht möchte, dass er Daniel auch nur irgendeine Andeutung des Gesprächs erzählt und er meinte, dass er auch nicht möchte, dass ich Daniel erzähle, was er über Nora geäußert hat. Er glaube auch nicht, dass Daniel mit ihr zusammen bleiben würde, aber auch nicht, dass er zu mir zurück käme,sondern danach zu einer anderen. Aber danach vielleicht wieder zu mir... Und ich sagte ihm, dass ich sicher nicht so lange warten würde, sondern versuchen würde, mein Leben selbst auf die Reihe zu bekommen auch ohne Daniel.
Aber mir geht es jetzt wieder besser, das Gespräch tat mir gut, wahrscheinlich deshalb, weil Georg Nora zwar nett findet, aber sie auch kritisch sieht, das tut mir dann doch gut, ich gebe es zu... Wenn er jetzt noch wüsste, dass Daniel sie schon zweimal betrogen hat... Er ist nämlich davon überzeugt, dass Daniel sie irgendwann betrügen wird, dass er Blut geleckt hätte und nicht mehr treu sein könnte...
Und ich hoffe, heute nacht besser schlafen zu können und die Gedanken ans Geld verdrängen zu können... Gute Nacht...

Samstag, 6. Dezember 2008

Ob er irgendwann erleichtert ist, nichts mehr mit mir zu tun zu haben? So wie er gestern morgen am Telefon geschrieen hatte, dass ich all sein Geld nehmen soll, nur damit er endlich Ruhe vor mir und meinem Sicherheitsbedürfnis hat? Das ist ein neuer erschreckender Gedanke, der mir eben kam... Irgendwann vielleicht... Man merkt ja, dass er immer weiter Abstand von uns bekommt, in all seinen Äußerungen... Das was vor Wochen noch undenkbar schien, bekommt plötzlich einen Platz in seinen Gedanken und wird irgendwann zu Realität und zu seiner Forderung...
Ich habe vorhin ein langes Bad genommen in unserer neuen Badewanne, in der wir zu zweit Platz hatten trotz unseres Übergewichts. Ich nahm mir extra ein Buch mit, das nichts mit Trennung zu tun hatte, las darin eine Weile und verbot mir dann an Daniel und die Trennung zu denken. Ich malte mir aus, welche Eigenschaften der Mann haben müsse, in den ich mich als nächstes verlieben könnte: Also er muss gerne lesen und gerne im Garten arbeiten, das ist bis jetzt alles, was mir eingefallen ist, aber es half, mich abzulenken. Übrigens ist unser Nachbar so ein Mann, noch dazu recht gut aussehend und in meinem Alter. Ich weiß nur nicht, ob er eine Freundin hat, aber ich glaube schon, dann ist er eh tabu für mich. Wobei er bestimmt eh nie Interesse an mir zeigen würde... Ich schwöre, dass ich nie etwas mit einem verheirateten Mann anfangen werde, ich will keiner Frau das zumuten, was ich gerade durchmache, egal, was der Mann über seine Ehe erzählt...
Oh, meine Wadenschmerzen und meine Rückenbeschwerden sind weg, dafür habe ich das Gefühl, ein Magengeschwür zu bekommen, kein Wunder bei dem ganzen Stress. Meine Beraterin und meine Psychologin denken eh, dass ich zuviel in mich hineinfresse und irgendwann zusammenbrechen würde, wenn ich nicht endlich auch mal nein sagen und Daniel Grenzen zeigen würde...
Er wollte uns eigentlich um halb acht abholen, kam aber wie immer zu spät. Auf der Rückbank seines Autos lag ein "fremder" Schal... Und der Beifahrersitz war "falsch" eingestellt... Auf dem Fußweg zum Restaurant legte er seinen Arm um meine Schultern, wenn uns nun jemand gesehen hätte so? Dann hätte derjenige nie gedacht, dass wir getrennt wären, das tut so weh... Wie weh kann ein Herz tun ohne zu brechen? Beim Essen sprachen wir ausschließlich über Themen, die Julia betrafen, man könnte auch sagen, dass sie die Unterhaltung bestritt, ich wusste nicht, worüber ich mich mit ihm hätte unterhalten können, was nicht unsere Trennung betrifft.Oder sollten wir uns über Nora unterhalten und die Pläne, die beide miteinander haben? Er kam dann noch auf einen Kaffee mit zu uns, legte sich dazu auf die Couch als wäre er nie weggegangen. Ich fragte ihn, wie es ist mit Georg zusammenzuleben und er erzählte ein wenig über seine Arbeit und den gestrigen Abend, den er mit Freunden von uns verbrachte. Über meine Arbeitssuche, die Weiterbildung, für die man, wie ich jetzt erfahren habe, arbeitssuchend gemeldet sein muss. Dann sagte ich ihm noch, dass er einen Termin beim Anwalt machen soll, und erzählte ihm von meinen Gedanken und Sorgen. Er nahm mich in den Arm und küsste mich und sagte, dass ich mir doch keine Gedanken machen soll und ihm vertrauen soll. Ich erwiderte, dass mein Vertrauen durch seine Aktion gestern doch etwas gelitten hätte und er entschuldigte sich nochmal. Dann sagte er wieder mal Schatz zu mir und fragte mich, ob er mich noch so nennen dürfe. Ich antwortete ihm, eigentlich nicht, denn er hätte mich ja verlassen und wollte mich nicht mehr... Er ging dann recht schnell... Mal sehen, ob ich diese Woche etwas von ihm höre, ausgemacht haben wir nichts und Nora hat ja etwas dagegen...
Am Montag rufe ich bei der Weiterbildungsstelle an und lasse mich beraten, dann gehe ich aufs Arbeitsamt, was ich eigentlich vermeiden wollte... Und in der Zeitung stand eine 400€-Stelle in einem pathologischen Institut, jeden Nachmittag von 14.30 bis 18.00 Uhr. Falls ich die Weiterbildung mache, kann ich das aber nicht machen wegen der Uhrzeit, deshalb frage ich mich, ob ich mich überhaupt bewerben soll...
Ach noch etwas, Julia war heute bei meiner Schwiegermutter mit ihrem Freund und sollte später noch etwas abholen. Ich fuhr dann mit ihr hin, blieb aber im Auto sitzen und meine Schwiegermutter fragte tatsächlich, warum ich nicht mit hereingekommen wäre und kam an die Haustür. Ich winkte ihr dann zu und sie winkte zurück...
Heute morgen hatte ich einen schweren Anfall von Zukunftsangst und sah mich schon als Hartz IV- Empfängerin, keine Ahnung wieso... Eine Vision? Was soll das? Ich bin ausgebildete Krankenschwester und werde irgendwo einen Job finden und wenn der erste nicht gleich gut ist, kann ich mir etwas anderes suchen. Die Hoffnung, die Daniel gestern in mir geweckt hat, habe ich mir über Nacht selbst erfolgreich vertrieben: Ich akzeptiere, dass die Partnerschaft vorbei ist und Daniel nur Freundschaft und kein schlechtes Gewissen haben will. Das Mantra der ersten Phase... Und alles, was gestern geschehen ist, ist aus einer seiner Launen heraus passiert, weil er Streit mit Nora hatte und Bestätigung brauchte. Ich kenne ihn doch, ist er schlecht drauf, dann ist alles negativ und gestern hat er sich nur die Ruhe bei mir geholt, die er brauchte und die ich ihm schon immer gegeben hatte und die ihm Nora vielleicht momentan nicht so geben kann. Aber sobald sie wieder glücklich sind, bin ich wieder vergessen.
Ich war dann einkaufen, das Nikolausgeschenk für Julia, und dachte ständig, ob ich mir das im nächsten Jahr auch noch leisten kann und musste auf dem Heimweg im Auto die ganze Zeit weinen, auch weil ich merkte, dass ich die ganze Zeit Angst gehabt hatte, ihn und sie dort zu treffen, denn diese Woche wurde mir irgendwann klar, dass er dadurch, dass er zwar weg ist, aber noch in der Nähe wohnt, die gleichen Geschäfte zum Einkaufen hat und ich ihn dort jederzeit, schlimmstenfalls auch mit ihr dort treffen kann... Dann kam ich mir wieder vor wie ein Jammerlappen und dass andere Familien auch mit wenig Geld klar kommen müssten und das auch tun. Ich glaube, es wird auch besser, wenn Monika neben uns wohnt und mir zeigt, wie sie damit zurecht kommt. Ich kenne doch so viele Familien, die mit wenig Geld auskommen müssen und dann muss Julia später eben auch neben dem Studium arbeiten, das tut ihrer Entwicklung vielleicht auch gut.
ICH HABE ANGST!!!! Ich muss mir ein neues Mantra zulegen: Ich bin eine starke Frau und schaffe das. Meine Psychologin hält mich doch auch für klug und ich hätte einen wachen Geist, warum will den niemand zum Arbeiten?
Aber ich habe wieder 200 g abgenommen, die Waage nähert sich der nächsten Kilozahl nach unten, mein Hose rutscht mir jetzt schon über die Hüften nur im Stehen, ich glaube, ich muss mir eine neue kaufen. Im Nähen habe ich schon angekündigt, dass ich falls ich im Januar noch kommen kann, lernen möchte, wie ich meine Hosen enger machen kann...
Oh, und Daniel rief vorhin kurz an wegen heute Abend, er kommt gegen halb acht und holt uns ab zum Essen, wir gehen zum Chinesen, da kennt uns keiner...Er klang wieder recht kühl...
Warum geht es mir heute nur wieder so mies? Weil ich schon wieder aufs Neue Abschied nehme? Abschied von der Hoffnung, die er gestern in mir geweckt hat und mich wieder der Realität stelle und meinen Ängsten? Warum kann ich nicht mir und meinen Fähigkeiten mehr vertrauen? Warum kann ich mein Leben nicht beherzter anpacken? Warum sehe ich immer alles nur negativ? Ich will das nicht mehr, es wird doch irgendwie gehen und wenn ich unsere Wohnung aufgeben muss, dann muss ich das eben, davon sterbe ich nicht. Schlimmer wäre es, wenn Julia etwas zustoßen würde, oder passiert das auch noch? Immerhin sind in den letzten beiden Jahren sämtliche meiner Zukunftsängste wahr geworden. Aber warum? Was habe ich denn getan, dass es so kommen musste? Selbsterfüllende Prophezeiungen? Gestern hat Daniel gefragt, wie es meinen Eltern geht... Sollte ich ihm sagen, dass sie vor Sorgen um mich nicht schlafen können, dass sie genau so viel Angst um meine Zukunft haben? Ich halte mich bewusst bei ihnen zurück, erzähle ihnen immer nur, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, dass Daniel und ich das gut hinbekommen... Heute Abend sehe ich ihn wieder und nehme dann schon wieder Abschied... Dann mache ich mit ihm die notwendigen Termine aus und ziehe mich von ihm zurück, gehe nicht mehr ans Telefon, wenn er anruft, auch er muss merken, dass er getrennt ist von mir, dass ich nicht mehr für ihn da bin. Ich habe heute auch weiter ausgeräumt, seine Tassen weg und andere hingestellt. Dass es mir auch bewusst bleibt, dass er ausgezogen ist und aus meinem Leben verschwunden.

Freitag, 5. Dezember 2008

Was für ein grässlicher Morgen... Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen und bin todmüde. Ich hatte lauter Albträume, dass ich die Wohnung hergeben muss und machte mir, wenn ich wach war, Gedanken darüber, wie ich das alles bezahlen soll... Und Daniel schwimmt derweil im Geld... Und dann tat ich was ich eigentlich lassen sollte... Ich schrieb ihm eine SMS, dass es mir nicht gut gehen würde, ich schlecht geschlafen hätte und Angst vor der Zukunft, ob er mich nicht anrufen könne. Eineinhalb Stunden später, als ich beim Frühstück in der Beratungsstelle saß, klingelte das Telefon und er war dran. Als ich ihm meine Ängste geschildert hatte und ihn bat, doch bitte alles nochmal nachzurechnen, damit er sehen würde, dass ich mir das von meinem Gehalt nicht leisten könne, flippte er völlig aus und beschimpfte mich, dass er nicht sein ganzes Leben für mich sorgen würde und ich endlich lernen müsste, für mich selbst zu sorgen... Ich habe nur zehn Jahre nicht gearbeitet und für mich selbst gesorgt, es gab sogar eine Zeit, da habe ich ihn finanziell unterstützt während seines Studiums, auch wenn das keine zehn Jahre waren... Ich erwiderte, dass ich genau da dabei bin, dass ich versuche stark zu sein und unsere Tochter bei ihrer Prüfung zu unterstützen, mein Leben neu zu organisieren und eine Arbeit zu finden und fast ohne Hilfe von ihm, dass ich ihn in der ganzen Zeit nie angerufen hätte und nur zwei SMS geschrieben hätte zu Zeiten, in denen es mir besonders schlecht ging. Er schrie dann, dass ich das dann in Zukunft auch so halten soll, er würde total leiden unter meinen negativen Gedanken, so wie er in der ganzen Ehe immer darunter gelitten hätte, wenn ich denken würde, dass ich die Wohnung allein nicht bezahlen könne, dann sollte ich sie eben verkaufen, er würde nicht einsehen, mir länger Geld zu geben, damit ich vielleicht nur eine Halbtagsstelle annehmen und mir den Arsch platt sitzen würde, wie ich es die letzten zehn Jahre getan hätte. Ich solle ihm dankbar sein für das, wozu er bereit sei, das wäre mehr als andere Frauen in vergleichbarer Situation hätten. Ich antwortete ihm, was aus seinen großartigen Beteuerungen geworden wäre, dass wir keine Angst haben müssten und ihm vertrauen könnten, dass er kein Schuft sei und wir uns wegen des Geldes keine Gedanken machen sollten und ich keine Angst haben müsste davor, im Alter arm zu sein, dass er für mich sorgen würde. Er schrie dann wieder, dass ich halt arbeiten sollte wie alle anderen, er müsse auch sein Leben lang arbeiten gehen und würde sich nur noch eine Mietwohnung leisten können und nicht in dieser großen Wohnung leben können, die wir hatten. Ich erwiderte, dass er aber doch weg wollte, unbedingt sogar aus der Wohnung raus wollte und ein neues Leben anfangen wollte und er schrie wieder, das ich ihn rausgeekelt und vertrieben hätte mit meinem Verhalten, dass ich mich nicht verändern wollte für ihn. Wir könnten es auch gleich anders machen und die Wohnung verkaufen und jeder lebt dann sein Leben für sich. Ich fragte ihn dann, warum er so ausflippen würde, ich hätte ihn lediglich gebeten, mal nachzurechnen, zwei ruhige Sätze als Antwort hätten auch gereicht und wir hätten uns nochmal zusammensetzen können. Er war weiterhin aufgebracht, wurde dann etwas ruhiger und machte eine Bemerkung, durch die mir einiges klar wurde... Es ging dann nämlich kurz um den morgigen Nikolausabend, dass Nora nicht wissen dürfe, dass er zu uns käme, da sie gestern schon sehr aufgebracht gewesen wäre... Das war also der Grund... Er hatte Streit mit Nora und ließ seine schlechte Laune an mir aus... wie schon früher, wenn er Ärger im Geschäft hatte, dann suchte er zuhause so lange einen Grund, bis er Streit mit anfangen konnte. Und genau dieses Verhaltensmuster brach heute morgen wieder durch, da ich gerade da war, schön dumm von mir... Ich sagte ihm dann noch, dass er ruhig hätte sagen können, dass er heute morgen keinen Kopf für ein solches Gespräch hätte, dann hätten wir es vertagen können. Er wollte dann noch etwas sagen, aber da war der Akku meines Handys leer... Als ich nach Hause kam und das Handy auflud, sah ich , dass er noch zweimal versucht hatte, mich anzurufen und mir eine SMS geschrieben hatte, dass er nicht aufgelegt hätte. Ich schrieb ihm dann zurück, dass ich auch nicht aufgelegt hätte, sondern meine Akku leer gewesen wäre. Dann telefonierte ich mit einer Freundin, die mir riet, ihn morgen an Nikolaus zu meiden und ihn mit Fiona allein zu lassen. Das gleiche hatte meine Beraterin heute morgen gemeint als ich ihr von dem Streit erzählte, sie hatte das Telefonat ja mitbekommen...
Kurze Zeit später rief er an, ob ich seine Email gelesen habe, ich verneinte, ging an den PC und las sie. Er entschuldigte sich für sein Verhalten am Telefon und dass er selbstverständlich bereit sei, nachzurechnen und wir auch eine Lösung finden würden, ich solle nur versuchen, nicht immer so schwarz zu sehen. Als Begründung für sein Ausrasten gab er an, dass er die ganze Nacht und den halben Morgen mit Nora diskutiert und nur drei Stunden geschlafen hätte.... Das erinnerte mich an die letzte Zeit unserer Ehe... Am Telefon sagte er mir dann, dass Nora sehr eifersüchtig auf mich sei und große Angst hätte, dass er wieder zu mir zurückgehen würde, weil sie so verliebt sei und ihrem großen Geschenk nicht vertrauen würde (siehe Taktgefühl...). Der Auslöser ihrer Diskussion wäre gewesen, dass er gestern eine SMS bekommen hätte als er bei mir war und diese erst eine halbe Stunde später beantwortet hätte... (Hatte er sich nicht bei mir beklagt am Ende unserer Ehe, dass ich ihn kontrollieren würde?) Ich fragte ihn, was aus ihren Beteuerungen geworden wäre, wie toll sie es fände, dass er mit mir befreundet bleiben möchte wie sie mit ihrem ersten Mann und sie ihn sonst gar nicht lieben könnte? (Antwort: Das wäre Schnee von gestern...) Und gerade sie mit zwei Scheidungen müsste doch wissen, dass es da auch einiges zu regeln gäbe und wir hätten doch gar nicht oft Kontakt miteinander, zumindest keinen, von dem sie weiß, denn ich glaube, dass alle Telefonate heimlich waren, deshalb ja auch immer aus dem Auto oder vom Arbeitsplatz aus... Er meinte dann, dass sie ja auch in gewissem Sinn recht habe, ihm zu misstrauen, immerhin hätte er sie schon zweimal mit mir betrogen... Ich sagte ihm , dass sie das ja nicht wisse und mehr Vertrauen in ihre Beziehung haben müsse, gerade am Anfang ihrer Verliebtheit. Er sagte, dass sie ihm auch schon eine SMS geschrieben hätte, in der sie sich entschuldigt hätte für ihr irrationales Benehmen. Und ich sagte ihm, dass ich da bestimmt auch nicht die richtige Ratgeberin sei, dass er das mit ihr ausmachen müsse. Dann sagte ich ihm, dass ich ihn morgen Abend allein mit Julia lasse, damit er Nora gegenüber kein schlechtes Gewissen haben müsse, aber er meinte, dass ich da sein solle. Er wolle auch später nochmal kurz vorbeikommen...
Ich war und bin so traurig... und habe immer noch Angst vor der Zukunft, aber denke, dass für die nächsten sieben Jahre alles geregelt ist, Julia dann fast 24 Jahre alt ist und wer weiß, was bis dahin passiert. Ich sollte die Zeit jetzt nehmen wie sie wäre und mir dann Gedanken machen, wenn es soweit ist.
Er kam dann auf einen Kaffee vorbei, damit diese bösen Worte nicht die ganze Zeit zwischen uns stehen würden. Vorher rief er an, ob er kommen dürfe und ich sagte, nur wenn er wolle. Als er kam, nahm er mich sofort in den Arm und entschuldigte sich nochmal, dass er das doch gar nicht wollte und dass er selbstverständlich immer für mich und das Kind da sei, genau so, wie er es vorher immer gesagt hatte und dass wir auch das mit dem Geld hinbekommen würden und wenn wir mehr Geld brauchen würden, er dann den Unterhalt für Julia erhöhen würde. Wir tranken dann einen Kaffee, ich weinte und schilderte ihm meine Ängste und Gefühle und er sagte zum ersten Mal seit der Trennung, dass er mich doch auch geliebt hätte und es auch in unserer Ehe schöne Zeiten gegeben hätte. Ob ich mich noch daran erinnern könne, als er mir die vielen kleinen Zettel mit Botschaften geschrieben und im ganzen Zimmer versteckt hätte. (Mist, jetzt muss ich schon wieder weinen...)
Dann sprachen wir wieder über meine Jobsuche und dass ich natürlich weiß, dass ich bis zu meiner Rente arbeiten müsse, ich mir aber vorgenommen habe, diese sieben Jahre erst mal abzuwarten und dann zu schauen was ist. Und er sagte, dass er die Einstellung toll fände und er ja auch nicht wisse, was seine Zukunft bringe, ob er überhaupt mit Nora zusammenbleiben würde oder wir vielleicht in 5 Jahren hier zusammen sitzen würden und über das alles lachen würden, weil wir wieder zusammen wären. Immerhin hätte ein Freund von ihm das prophezeit... Da musste ich gleich wieder weinen und sagte ihm, dass ich daran nicht mal denken mag und es schon gar nicht hoffen möchte. Oh Gott, wie kann er das nur sagen...
Später meinte er dann aber wieder, dass wir die Wohnung irgendwann ja auch verkaufen könnten, wenn wir sehen würden, dass das Geld nicht reicht, was er aber nicht glaubt. Und er nahm mich nochmal in den Arm und sagte, dass er mir zwar nicht geben könne, was ich erhoffe und ersehne, aber er mein Freund beleiben wolle. Und ich antwortet, dass ich das nicht erhoffe und ersehne. Er trank dann noch eine Tasse Kaffee und legte sich dann auf die Couch und las Videotext und... kuschelte sich dazu an mich und schlief kurz ein... wie früher... Was soll das, das macht mir zuviel Hoffnung... Als er dann wieder aufwachte, ging er ziemlich schnell, weil er mit einem Freund verabredet war. Wenn Nora uns gesehen hätte, hätte sie gewusst, dass sie wenigsten ein bisschen Grund zu ihrem Misstrauen hat, vielleicht hat sie ja ein noch funktionierendes Bauchgefühl und merkt, dass es zwischen den beiden nicht gut geht (was bestimmt nur ein Wunsch von mir ist und sie sind für den Rest ihres Lebens zusammen...).
Daniel hatte vorher noch irgendwann während des Gesprächs erzählt, dass das das Negative an der Seelenverwandtschaft wäre, dass sie ähnlich Launen hätten und ähnlich explosiv wären... Und bei mir fand er die Ruhe, die er brauchte... wie immer...
Nun hat er es geschafft. Ich bin sauer und wütend und enttäuscht und froh, dass er weg ist. Wir wollten heute (gestern) den Vertrag schriftlich fixieren, den wir (vor wie viel Wochen?) in Stichpunkten niedergeschrieben hatten, um damit nächste Woche zum Anwalt zu gehen. Und wie alle vorausgesagt hatten, waren ihm nun einige Punkte nicht mehr recht und er wollte sie anders formuliert haben. Im Endeffekt sieht es so aus, dass ich das Haus allein finanziere und trotzdem nicht weiß, ob ich es im Alter halten kann, ich bin also genauso weit wie meine Eltern heute... Ach und die Konten will er nun doch trennen und mir dann eine Summe überweisen, die die Ausgaben deckt und plötzlich auch nur noch die Hälfte von dem was übrigbleibt, auch anders, als wir es vorher ausgemacht hatten... Dieser Idiot, der heute morgen noch sagte, vertrau mir, mach dir wegen des Geldes keine Sorgen... Und nun schickt er mich ins Elend... Ich werde enden wie unser Nachbar, der aus Armut nicht heizen kann und kaum Geld zum Leben hat und werde beim sozialen Punkt um Essen betteln müssen... Ich weiß noch wie ich kurz nach der Trennung dort war zum Helfen und weinen musste, weil ich mich genau dort sah im Alter. Damals schrieb ich meine erste und einzige SMS seit der Trennung, wie schlecht es mir gehen würde und er rief sofort an, dass ich mir aufhören sollte, Sorgen zu machen, er würde nicht zulassen, dass es mir im Alter schlecht gehen würde, er würde für mich sorgen... Ha ha ha... Und er sieht es nicht einmal so, einer seiner tollen Vorschläge war, dass ich mir einen Untermieter nehmen soll, wenn Julia aus dem Haus ist. Bitte, wer mietet denn ein Zimmer mit einer Deckenhöhe von 2 m bei einer alten Frau zu einem akzeptablen Preis? Und was ist, wenn Julia in sechs Jahren noch gar nicht ausgezogen ist? Und ich keinen Vollzeitarbeitsplatz finde? Außerdem rechnet er voll mit dem Erbe meiner Eltern. Was ist aber wenn sie pflegebedürftig werden, ich muss dann Vollzeit arbeiten für meine Rente und um das Haus halten zu können, vielleicht müssen sie dann das Haus verkaufen für ihre Pflegekosten? Immerhin sind wir vorher davon ausgegangen, dass ich zuhause bin, um meine Eltern zu pflegen... Aber er will das Haus halten als Erbe für Julia... Immerhin will er sich, nachdem ich meine Bedenken geäußert habe, bis morgen nochmal überlegen, ob er ich nicht doch länger unterstützt. Auf jeden Fall weiß ich nun woran ich bin und dass ich mich auf seine Versprechen überhaupt nicht verlassen kann. Nachdem er weg war, bin ich zu Katrin hoch, ihr Mann war auch da und sie waren Gott sei Dank noch wach und ich habe ihnen alles erzählt. Ihr Mann meint auch, dass er bald mit Nora zusammenwohnt, weil er allein gar nicht lebensfähig wäre und sich maßlos selbst überschätzen würde. Und es hat mich gefreut, dass er es richtig sieht, dass ich Daniel den Rücken freigehalten habe, ihm immer alles hinterher getragen habe, er an nichts denken musste, weil ich da war... Nur Daniel sieht das nicht, er hat mir wieder vorgeworfen, dass ich ja schuld sei, dass er gegangen ist, dass er gehen musste, weil er es nicht mehr ertrug, dass er sich so verändert hatte und ich mich nicht veränderte. PAH!!!
ICH WERDE ES SCHAFFEN- JETZT ERST RECHT!!!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Heute morgen war ich das letzte Mal Nähen für dieses Jahr und vielleicht auch für immer.. Auch das hat mir die Trennung genommen, wieder ein Abschied, den ich niemals nehmen wollte...
Als ich nach Hause kam, lag im Briefkasten die erste Absage, und zwar die für die Buchhandlung mit der Begründung, dass sie die Stelle intern besetzt hätten, schade... Mal sehen, wann die anderen beiden Absagen kommen.
Julia saß am PC und lernte ihr Referat auswendig und verzweifelte, weil es so viel ist und sie erst wieder heute angefangen hat, obwohl morgen schon die Prüfung ist. Aber anstatt sich dann auf das Lernen zu konzentrieren, meckerte sie dauernd und wurde auch aggressiv, als ich ihr meine Hilfe anbot...
Dann rief meine Schwester an, um mir zu erzählen, dass sie heute im Wollladen war und sich dort erkundigt hat, wie hoch die Ablösesumme sei. 33.000 € für Material und Möbel. Die Miete war nicht einmal so hoch, 380 € incl. Nebenkosten. Allerdings sagte die Besitzerin nicht wie hoch der Gewinn ist, in den Sommermonaten ist er wohl nicht so hoch, aber man könne davon leben... Sie gibt auch Strickkurse, aber ob ich das könnte? Und die 33.000€ habe ich sowieso nicht, nicht mal auf dem Sparbuch...
Irgendwie bin ich wohl wieder in einer depressiven Phase und habe mir das Buch von Doris Wolf hervorgeholt und wieder angefangen zu lesen. Diese Phasen stehen mir zwar zu, aber ich will sie nicht mehr, sie lähmen mich...
Und dann ist es doch passiert... Daniel rief an, gegen acht, und irgendwie waren wir uns fremd am Telefon und wussten nichts zu sagen. Er sprach dann kurz mit Julia wegen ihrer morgigen Prüfung und wollte mich dann nochmal sprechen. Er wollte wissen, ob es morgen Abend beim Treffen wegen des Vertrags bleibe und sagte, dass er sich auf morgen FREUE!!! Hallo, was soll das denn? Wegen des Ehevertrags, dass es umso schneller vorbei ist? Oder um mir mal wieder Hoffnung zu machen? Und was passiert??? Ich freue mich auch... Ich bin doch zu blöd... Wie gut, dass ich morgen Termin bei der Psychologin habe...
Danach habe ich mit Julia den ganzen Abend für ihre Prüfung gelernt und geübt und nun gehe ich ins Bett und lese Doris Wolf...

Dienstag, 2. Dezember 2008

Heute hatte ich wieder dieses starke Gefühl, dass er nicht anruft... und diesmal war es auch so... Seltsam, wie weh das tat, wieder ein Schritt weiter von mir weg. Obwohl ich mich dagegen gewehrt habe, haben diese täglichen Anrufe doch immer wieder Hoffnung geweckt, waren Zeichen dafür, dass er mich nicht loslassen kann, dass ihm immer noch etwas an mir liegt. Bei jedem Klingeln des Telefons dachte ich kurz, dass er es vielleicht sei und verbot mir diesen Gedanken sofort wieder... Abends rief er dann Julia auf ihrem Handy an und erkundigte sich nach ihren Prüfungen. Genauso wollte ich es ja auch und das tat wieder gut. Er ist für sie da. Und ich muss wieder ein Stück Abschied nehmen...
Heute war ich mit meiner Schwester unterwegs und habe mir das Café mal angesehen, das so händeringend Personal sucht. Es ist ein niedliches kleines Café, bei dem ich mir nicht vorstellen kann, dass man dort in drei Schichten arbeitet, das ist mir unbegreiflich. Ich muss unbedingt nochmal die Mutter der Freundin anrufen, ob ich da etwas falsch verstanden habe und sie arbeiten vielleicht nur zwei Schichten, was wieder für mich ziemlich dumm wäre... Auch die Frauen, die da waren zum Arbeiten, waren mir gleich sympathisch, ich könnte es mir gut vorstellen, dort zu arbeiten und es wäre auch eine Option während der Weiterbildung.
Abends kam Monika vorbei, um ihre Tochter abzuholen und fragte, ob sie an Heiligabend noch vorbeikommen könnte. Es war immer Brauch bei uns, dass ab 21 Uhr die Tür für alle Freunde offen stand, die vorbeikommen wollten. Und gerade dieses Jahr ist es sehr wichtig für mich... Daniel will ja Weihnachten mit uns feiern, aber er wird irgendwann auch wieder gehen und ich dann wahrscheinlich zusammenbrechen. Und je mehr Menschen dann noch da sind, umso mehr muss ich mich zusammennehmen, das ist auch wichtig für Julia denke ich. Katrin und ihr Mann kommen auch und vielleicht ja auch Georg.
Später habe ich dann mit einer Freundin aus Krefeld telefoniert, die mich auch immer wieder aufrichtet, auch oder gerade weil sie auch unangenehme Wahrheiten ausspricht, die mich wachrütteln. Danke dafür:-)

Sonntag, 30. November 2008

Katrin ging doch nicht mit zu Salvatore, weil sie ihre Tochter abholen musste, und so waren Julia und ich allein mit Georg dort. Ich hatte ihn vorher angerufen und Daniels und Noras Stimme im Hintergrund gehört und ihn gefragt, ob er überhaupt mit mir allein hingehen wolle, da er doch das Wochenende mit den beiden verbracht hätte. Er sagte nur meinen Namen, ganz langgezogen, und dass er natürlich mit mir hingehen würde. Danach flippte Julia aus und meinte, dass ich mich nicht immer so klein machen solle, ich wäre so toll und lieb und hübsch, ich solle mir nicht wegen einem Mann das ganze Leben versauen lassen und sie kam her und nahm mich in die Arme und wir weinten beide heftig und lange und trösteten uns beide... Ich ging dann unter die Dusche und weinte dort weiter. Das Weinen tat gut... und ich glaube, dass ich heute noch viel weinen werde, aber erst wenn Julia im Bett ist...
So nun ist es passiert... Er ist ausgezogen... Allerdings nicht wie geplant heute morgen, sondern heute nachmittag. Eigentlich wollte er um zehn kommen, um elf rief er an, dass er eben erst aufgewacht sei, ob er auch heute nachmittag kommen könne. Ich antwortete, dass es mir egal sei und ich um halb zwei von meinen Eltern zurück sei. In der Zwischenzeit überlegte ich mir dann, dass es mir lieber sei und nicht so weh tun würde, wenn er die Sachen holen würde, während Julia und ich bei meinen Eltern wären, und ich schickte ihm eine SMS. Er schrieb dann zurück, dass es ihm aber um halb zwei besser passen würde, weil er noch das Auto ausräumen müsse.. Ich fragte mich dann, ob denn Nora doch gleich mit einzieht, was sollte denn sonst im Auto sein? Daniel erzählte dann später dass er Sachen von Georg im Auto gehabt hätte, aber ich glaube ihm das nicht ganz... Als er dann kam und die Kartons einlud, war es doch komisch, obwohl er doch die ganze Zeit schon nicht mehr da war, war es etwas symbolisches, eine Ende hier und ein Neuanfang für ihn... naja, für mich auch, aber keiner den ich wollte. und ich musste sehr weinen, als er dann weg war. Bevor er ging, tranken wir noch eine Tasse Kaffee und regelten noch solche Sachen wie: Was passiert mit deiner Post? Wann kommst du wegen des Vertrags? (Donnerstag). Und ich sagte ihm, wie ich mich fühle und dass ich das Gefühl hätte, ihn nun nie mehr zu sehen, was er gleich dementierte... Zum Abschied küsste er mich dann noch an der Tür, so dass Julia es nicht sehen konnte... Bin ich froh, dass ich diese Woche zwei Termine mit der Psychologin habe...
Ach ja, und er raucht immer noch... obwohl mir das ja egal sein sollte... Ich muss dringend mehr loslassen...
Vorhin ist etwas kurioses passiert: Das Telefon klingelte und Daniels Nummer stand auf dem Display. Ich wunderte mich, was er denn nun schon wieder von mir wolle oder ob er etwas vergessen habe. Als ich abnahm, hörte ich erst nur Geräusche und dann seine Stimme, Noras Stimme und Georgs Stimme. Sie waren gerade beim Ausräumen der Kartons. Leider war die Qualität sehr schlecht und ich konnte kaum etwas verstehen. Er erzählte irgendetwas von Sonnenbrillen und einem Sakko, dann verabschiedeten sie sich von Georg und liefen irgendwohin. Und gerade als es interessant wurde von den Themen war der Akku meines Telefons leer, schade, ich hätte gern gewusst, ob er etwas über mich und den Auszug vorhin erzählte. Ich bekam ja nur Fragmente mit und es schien als ob ein Thema der Vertrag gewesen sei, aber kurz danach verstand ich etwas von betrunken Auto gefahren, also kann es auch sein, dass ich mich getäuscht habe und er von etwas anderem gesprochen hat. Und irgendwie verstand ich, dass er schlecht drauf sei, aber nicht wegen vorhin , sondern weil der Abend gestern so schön gewesen sei , aber...?
Aber es tat auch weh, ihn so vertraut mit ihr reden zu hören... Und mein Gefühl. das mich so oft trügt, lässt mich denken, dass er hierher mit ihr kommt bei seinem Spaziergang, aber wieso sollte er, zu Fuß ist es von Georg bis hierher fast eine Stunde, das wären zwei Stunden hin und zurück...
Mist und eben rief Monika an, dass sie krank sei und nicht mit zu Salvatore gehen könne. Nun überlege ich auch, zuhause zu bleiben, denn allein mit Georg fühle ich mich heute auch nicht wohl, wenn ich weiß, dass Daniel und Nora das ganze Wochenende bei ihm waren... Allerdings wollte Katrin heute Abend eventuell mitgehen, das wäre echt schön von ihr.

Samstag, 29. November 2008

Heute gehts mir wieder richtig mies... Und wer ist schuld? Richtig geraten, Daniel...
Warum tut es eigentlich immer noch so weh oder immer wieder? Wie lange soll ich noch leiden? Immer wieder fallen mir Dinge ein, die ich nicht mehr machen kann mit ihm und andere, die ich allein nicht machen möchte und dann fällt mir niemand ein, mit dem ich etwas machen kann, denn meine Freundinnen sind ja alle gebunden und verbringen ihre Zeit mit ihrer Familie und ich will mich nicht aufdrängen, gerade am Wochenende...
Gestern morgen kam er hier vorbei, um etwas abzuholen und wir haben zusammen einen Kaffee getrunken. Wie er mit mir gesprochen hat und mich angesehen hat, die Liebe fehlt völlig und das tut immer noch weh... Ich erzählte ihm, dass ich einen neuen Termin bei der Anwältin ausgemacht habe und er teilte mir mit, dass er Kontakt zu seinem Anwaltsfreund Carl aufgenommen hat, der uns den Vertrag natürlich viel günstiger macht. Das war aber genau das, was ich nicht wollte und ich sagte ihm, dass ich Carl nicht vertraue. Er meinte daraufhin, dass ich aber ihm vertrauen könne... Wie sehr habe ich dann gleich gestern Abend gemerkt...
Danach erzählte er mir noch von seinem Termin beim Urologen, dass er am 10.12. den OP-Termin habe. In seiner unvergleichlichen Art berichtete er mir dann noch, dass er nach der OP erst acht Wochen später die erste Spermaprobe abgeben könne, und danach nochmal zwei, um nachzuschauen, ob noch welche im Ejakulat wären. Das fand er viel zu lang, aber beim Nochmallesen wäre ihm aufgefallen, dass der Bericht von zwei Spermaergüssen in der Woche ausgegangen wären und von 15 insgesamt, daher wären sie auf acht Wochen gekommen, aber bei ihm wäre das ja schneller erledigt... Wollte ich das so genau wissen? Hoffentlich ist die Sache mit dem Ehevertrag bald geregelt...
Vormittags kam meine Mutter und wir packten seine letzten Kleider zusammen und ich räumte dabei gleich den Dielenschrank auf, nachdem seine Schuhe und Jacken draußen waren, wie viel Platz ich jetzt plötzlich habe... Es sind insgesamt 12 Umzugskartons, ein kleinerer Karton, sein Mantel und sein Bademantel, seine Bettdecke und sein Kopfkissen. Mehr kann er ja momentan nicht mitnehmen... Und morgen ist dann alles weg, oh Gott...
Nachmittags rief er an, um mich(!) zu fragen, wie Julias Erdkundearbeit war. Warum rief er nicht sie an?? Ich berichtete ihm, dass ich gerade die Karten für das Weihnachtskonzert des Chores von Julia bestellt hatte. Er notierte sich den genauen Termin und fragte, ob ich die Karten noch abholen müsse. Da Nora in der Nähe des Theaters wohnt, dachte ich zuerst, dass er sie vielleicht holen möchte, damit ich nicht extra hinfahren müsse. Wie konnte ich das nur glauben... Im Gegenteil, er begann mich zu fragen: Könntest du... und ich sagte sofort nein, noch bevor er die Frage zu Ende stellen konnte, denn ich wusste sofort, was er mich bitten wollte: Ich sollte ihm und Nora Karten für die Theatervorstellung am ersten Weihnachtsfeiertag besorgen, in die er eigentlich mit mir gehen wollte, unfassbar... Er meinte daraufhin, dass ich nicht gleich mit ihm meckern solle, dabei hatte ich außer nein noch gar nichts gesagt. Ich sagte, dass das zuviel verlangt sei, ob ich dann auch noch die Plätze hätte heraussuchen sollen. Er war ganz erstaunt, dass ich das so unzumutbar fand... Ich sagte ihm dann nochmal, dass er bald den Anwaltstermin ausmachen solle und er antwortet, dass er gleich dort anrufen werde.
Ich bekam dann auch am gleichen Tag noch die Quittung, denn als ich abends bei einer Freundin
war, rief er wieder an, um zu sagen, dass bei Freund Georg etwas dazwischen gekommen wäre und er seine Sachen erst Sonntag morgen abholen würde, er würde durch die Hintertür kommen und mich nicht stören... Was soll denn das? Will er sich nicht einmal verabschieden? Hat er Angst vor Tränen oder was? Ich werde also im Wohnzimmer sitzen bleiben und ihm zuhören... Ich fragte ihn, was bei Georg denn dazwischen gekommen wäre, aber er gab nur eine ausweichende Antwort, aus der ich heraushörte, dass es wahrscheinlich gar nicht an Georg lag... Ich denke, dass er schon bei Georg war und dort mit Nora das Bett aufgestellt hatte und dann gleich dort mit ihr übernachtet hat, aber das ist nur eine Vermutung... Auf jeden Fall sagte er dann zu mir, dass wenn ich jetzt bei meiner Freundin sei, er dann ja mit Nora zu Salvatore gehen könnte. Aha... und wo blieb nun sein Versprechen, dass er erst ab Januar mit ihr dorthin gehen würde, worum ich ihn gebeten hatte? Ich sagte ihm dann, dass es mich stört, ich aber ja eh nichts dagegen machen könne. Er ist ein so grenzenloser Egoist. Auch wenn ich weiß, dass ich ihm nicht verbieten kann, irgendwohin zu gehen, hätte ich doch gehofft, dass er wenigstens hier ein bisschen Rücksicht auf meine Gefühle nimmt...
Und nun habe ich zwei Stunden mit einer guten Freundin telefoniert und nun geht es mir besser...

Donnerstag, 27. November 2008

Heute Nacht habe ich das erste Mal wieder von ihm geträumt, aber nicht, dass er zu mir zurück kommt, sondern dass er und Julia verabredet waren, und er kam nicht. Ich habe ihn im Traum sogar angerufen, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe, und er war sehr unfreundlich und wusste nichts mehr davon. Die Verbindung wurde dann getrennt und er rief nicht mehr zurück. Mir ging es nach dem Aufwachen dann nicht sehr gut und ich dachte ernsthaft daran, ihn wirklich anzurufen, ich denke, das hatte mit gestern zu tun, ich hatte immer noch ein ungutes Gefühl deshalb und machte mir Sorgen. Und wieder hatte ich das Gefühl, dass er sich heute nicht meldet.
Vormittags war ich im Fitnessstudio, eigentlich hatte ich keine Lust, aber ich bin doch hin und es war gut so. Danach bin ich zur Psychologin gefahren, aber die hatte vergessen, den Termin in ihren Kalender einzutragen, na ja, jetzt habe ich nächste Woche zwei Termine und da Daniel morgen auszieht, hab ich nächste Woche vielleicht auch zwei Termine nötig... Er will seine Sachen holen, wenn ich nicht da bin, aber ich weiß nicht, was für mich das Richtige ist. Es wird in jedem Fall seltsam sein, egal ob ich da bin oder ob die Sachen weg sind, wenn ich zurückkomme... Vielleicht wäre es auch besser, wenn Julia nicht da ist...
Gestern Abend war ich oben bei Katrin, wir haben mit mehreren Freundinnen die Adventskränze gebunden, die Mutter einer Freundin war dabei, die in einem Café arbeitet, allerdings habe ich es nicht richtig verstanden, denn dieses Café hat die ganze Nacht geöffnet. Sie suchen händeringend Personal und bekommen keins, weil der Stundenlohn so gering ist, 6,50€. Allerdings wären die Arbeitszeiten für mich richtig gut, vor allem für den Nebenjob auf 400 € Basis neben der Weiterbildung. Ich müsste ca 8 Tage arbeiten, das fände ich ok. Wieder eine neue Möglichkeit, die sich auftut...
Heute nachmittag hat Daniel dann doch angerufen. Er wollte die Telefonnummer unserer Friseurin wissen, damit er einen Termin ausmachen könne... Hm, es gibt die Auskunft und das Telefonbuch, dazu hätte er nicht mich anrufen brauchen... Und später rief er tatsächlich nochmal an, um mir zusagen, dass er am nächsten Morgen um neun den Friseurtermin habe und vorher noch vorbeikäme, um etwas abzuholen, er käme dann um acht... Der Friseur ist übrigens zehn Minuten von uns entfernt, also plant er 50 Minuten ein, um schnell etwas abholen? Er fand übrigens das Telefonat mit Julia ganz toll und meinte, solange Julia sich so nett mit ihm unterhalten würde, wäre es ihm egal, was die Psychologin zu ihr sagen würde...
Heute war ich mir sicher, dass ich nichts von ihm hören würde, ganz sicher, denn es gab keinen Grund, mich anzurufen, es war alles geklärt. Es war ein seltsames Gefühl, aber es machte mir nicht wirklich etwas aus. Morgens kam meine Schwester zum Frühstück, wir sprachen über die Weihnachtsfeier und -geschenke. Ich ertappe mich immer wieder dabei, zu denken, dass dies oder jenes ein schönes Geschenk für Daniel wäre. Aber ich schenke ihm nichts dieses Jahr, nur Julia schenkt ihm etwas.Wir werden einen größeren Rahmen kaufen und Fotos von ihr auf Tonkarton kleben, den sie dann auch noch beschriften kann. Und ich werde heimlich auf die Rückseite eine Nachricht schreiben, die er nie lesen wird, aber immer bei ihm sein wird als Abschiedsgruß. Obwohl ich momentan ziemlich sauer auf ihn bin, ich glaube, die Phase der Wut kündigt sich an...
Denn er rief nachmittags doch bei mir an, noch bevor Julia aus der Schule zurück war, um sich nochmal nach dem Namen des Urologen zu erkundigen, bei dem er heute einen Termin hatte. Seltsamerweise wusste er ihn dann doch, als ich sagte, dass er mir im Moment nicht einfallen würde... Ich wüsste gern, was das Gespräch ergeben hat, aber es geht mich nichts mehr an und ich werde nicht fragen.
Da ich Daniel gerade am Telefon hatte, sagte ich ihm, dass ich es gut finden würde, wenn er Julia öfter anrufen würde, da er ihr ja versprochen hätte, immer für sie da zu sein und er ihr das nun auch zeigen müsse, damit sie wieder Vertrauen zu ihm bekäme. Er meinte dann, dass sie ja immer bei ihm anrufen könne und ich antwortete, dass er kein Vertrauen zu ihr aufbauen müsste, sondern umgekehrt, er ihr jetzt etwas zu beweisen hätte. Daraufhin erzählte ich ihm auch, was die Psychologin über seinen Weggang in Bezug auf Julia gesagt hätte und er flippte wieder aus. Die Psychologin wäre eine dumme Schlampe, er würde sie schlagen, wenn er sie sehen würde, sie würde Julia gegen ihn aufhetzen. Und überhaupt wisse sie ja nichts über seine Gründe, die hätte ihr sicher niemand erzählt, wo er doch die ganzen Jahre so gelitten hätte... Was mich dabei zutiefst verletzte war sein Tonfall, als er das sagte, dass ich die Schuld habe an seinem Weggang. Ich sagte ihm dann, dass ich heute beim Aufräumen eine Weihnachtskarte von 2005 gefunden habe, in der er sich bei mir für meine Liebe und Unterstützung bedankt habe, ohne die er dieses Jahr nicht überstanden hätte, er meinte, das wäre Selbstbetäubung gewesen... Und alles in einem absolut lieblosen Ton, bei dem ich mich frage, wieso er überhaupt mit so einem bösartigen Wesen wie mir befreundet sein möchte... Der Clou war dann noch, dass er sagte, dass einige (!) unserer (also nicht seiner!) Freunde zu ihm gesagt hätten, dass sie es kommen gesehen haben, dass er mich verlässt und sich wundern, dass er das nicht schon früher gemacht habe. Mich wundert nur, dass alle (!) unsere(!) Freunde total deshalb überrascht waren und immer noch alle sagen, dass sie das bei uns nie gedacht hätten... Ich fragte dann nach Namen und er antwortete, dass er mir keine nennen würde, damit ich weiter ungezwungen mit den Freunden zusammen sein könne, worauf ich erwiderte, dass er damit nur erreiche, dass ich allen gegenüber misstrauisch bin. Nach längerem Zögern nannte er dann Freund Georg als einen derjenigen. Nun ja, genau der Freund Georg, der zu mir sagt, dass er der Meinung sei, dass Daniel sich momentan alles schönredet. Und ich weiß genau, dass Georg ein Mensch ist, der nicht hier so und dort anders spricht, sondern zu seiner Meinung steht. Und wenn er das zu Daniel gesagt hätte, hätte er mir das gleiche gesagt. Dazu weiß ich noch, dass Daniel mir vor kurzem erzählt hat, dass bis dahin keiner der Freunde bei ihm angerufen hätte seit wir uns getrennt hätten (seiner Meinung nach haben wir uns getrennt, meiner Meinung nach er sich von mir... oder seiner Meinung nach habe ich ihn vertrieben...). Ich sagte ihm daraufhin, dass bei mir auch noch niemand angerufen hätte, was auch stimmt. Diejenigen, zu denen ich Kontakt habe, sind die, mit denen ich auch vor der Trennung häufig Kontakt hatte. Mit den anderen ist der Kontakt genauso häufig oder selten wie vorher auch, ich habe von allen das Angebot bekommen, dass ich jederzeit anrufen könne, was ich aber nicht brauche, da ich genügend Ansprechpartner habe. Von einem Freund weiß ich zufälligerweise auch, dass er sich über Daniel geärgert hatte, weil er ihn abgewimmelt hat, als er mit ihm sprechen wollte und sich danach auch nicht mehr bei ihm gemeldet hat. Und das war ein Freund, der Daniel schon viel geholfen hat.
Auf jeden Fall hat das Telefonat mir dieses Gefühl der Ruhe genommen, das ich seit Montag nachmittag hatte, obwohl ich mich dafür verfluche, dass ich ihm schon wieder so viel Gewalt über mein Gefühlsleben gebe, er hat mich wieder so tief getroffen, dass ich schon allein deshalb der Psychologin von Julia recht geben muss...
Wenigstens hat er heute nachmittag Julia eine SMS geschrieben und heute Abend bei ihr angerufen...
Und wieder habe ich das Gefühl, dass der Abstand zwischen uns immer größer wird...

Montag, 24. November 2008

Er kommt nicht mehr zu mir zurück, egal was passiert, das muss mir endlich ganz klar werden, ich muss an ihn denken, als wäre er gestorben, nicht so einfach, wenn er ab und zu doch sehr lebendig in Erscheinung tritt so wie eben... Er kam gegen mittag kurz vorbei, um das Handy von Julias Freundin zu bringen, das sie gestern Abend in seinem Auto vergessen hatte. Freitag und Samstag zieht er aus... Es tut weh, aber es ist auch für mich notwendig, damit ich die Trennung endlich auch für mich akzeptiere. Dabei erzählte er, dass er sich beim Urologen erkundigen will, ob er auch Sperma einfrieren kann für ihn als Beruhigung, falls er in ein paar Jahren eine 30jährige kennen lernt, die mit ihm vielleicht noch ein Kind möchte... Dabei sah er mich so kalt an, zumindest kam es mir so vor, als ob er damit sagen wolle, dass er nie mehr zu mir zurückkommt, dass es aus und vorbei ist. Und genau so ist es!!! Also Herz, hör auf weh zu tun und fange an, dich auf mich zu besinnen...
Beim Weggehen meinte er dann noch, dass ich auch mal wieder aufräumen könnte... dieser Idiot... wenn er richtig geschaut hätte, hätte er gesehen, dass das alles die Sachen waren, die er am Donnerstag morgen hier aus seinem Auto ausgeräumt hatte plus zwei Kartons, in die ich schon Sachen für seinen Auszug gepackt hatte...
Vormittags war ich in der Beratungsstelle. Zusammen mit der Beraterin sah ich mir einen Filmbeitrag an über das Nein-Sagen und die innere Stimme. Dass viele Frauen erst in Ausnahmesituationen wieder lernen, darauf zu hören und zu vertrauen. Nach dem Film kam mir zu Bewusstsein, dass ich meiner inneren Stimme nicht vertraue, weil ich denke, dass sie durch Erziehung und Erfahrungen beeinflusst wird. Dabei hatte ich ja schon bei der Party als ich Daniel und Nora zusammen sah ein seltsames Gefühl...
Julia hatte heute Termin bei ihrer Psychologin, mit mir zusammen. Die Psychologin ist eine sehr taffe und direkte Frau, die genau auf den Punkt kommt. Ich wollte von ihr wissen, was sie denkt, wie Julia mit der Trennung zurechtkommt und sie meint, dass Julias Reaktionen richtig wären und ich nicht immer Daniel vor ihr verteidigen solle, da sie sonst verlernen würde, auf ihr Bauchgefühl zu hören... Dieses Thema "innere Stimme" oder "Bauchgefühl" zog sich durch den ganzen Tag...
Dann kam ihre entscheidende Aussage, die mir zwar im ersten Moment sehr weh tat, die mich aber die Trennung in einem anderen Licht sehen ließ... Sie schilderte mir nämlich, dass ihr Julia einige Sachen erzählt hätte, die sie sprachlos gemacht hätten, z.B. seine Bemerkung, dass er ja mal mit Nora in unserer neuen Badewanne baden könne, das wäre so respektlos mir gegenüber, dass sie sich fragen würde, ob ich ihm denn nie Grenzen gezeigt hätte und wieviel Stolz ich überhaupt besitzen würde, dass ich mir so etwas gefallen lassen würde und auch noch Entschuldigungen für ihn finden würde. Wie klein ich mich ihm gegenüber machen würde dadurch, bzw. er mich gemacht hätte und dass er deshalb keinen Respekt mehr vor mir hätte und dass mir das aber alles nichts genutzt hätte, sondern er hätte mich trotzdem oder sogar deshalb verlassen... Und mir fielen zahlreiche Situationen wieder ein, in denen ich klein beigegeben hatte, um Streit zu vermeiden, gerade damit er mich nicht verlässt. Wie sehr ich mich verändert hatte in den letzten Jahren, auch für ihn, wo er mir doch vorgeworfen hatte, dass ich mich nicht so verändert hatte, wie sehr er es wollte. Aber wie negativ waren diese Veränderungen für mich, es stimmte, ich hatte viel von meinem Stolz verloren, mein Selbst-Bewußt-Sein ist völlig am Boden. Und ich erkannte, dass diese Trennung für mich vielleicht doch die Chance ist, mich selbst wiederzufinden oder neu zu finden oder mich zum ersten Mal richtig kennenzulernen, stark zu werden. Und plötzlich war meine Trauer deutlich weniger und ich war ruhiger.
Ausserdem erklärte die Psychologin, dass sie Daniel für super egoistisch halte, dass er sich im Prüfungsjahr von Julia von mir getrennt hat und nicht noch bis zum Sommer gewartet hat. Er könne noch so viele Gründe dafür anbringen, es würde nicht gelten, was er sagt, sondern sein Handeln. Und das würde aussagen, dass ihm Julia und ihre Prüfung nicht wichtig sind.
Heute morgen rief Daniel an, er hatte sein Handy an der Hotelbar liegen lassen und jemand hatte wohl damit herumgespielt und er benötigte die PUK, um das Handy entsperren zu können, tja, bald muss jemand anderes solche Dinge für ihn tun... Mittags war ich bei meinen Eltern zum Essen, meine Mutter kommt am Dienstag und hilft mir Daniels Kleider in Kartons zu packen, er soll sich dann die heraussuchen, die er mitnehmen will, der Rest kommt bis April in den Keller.
Abends war ich mit Monika und Georg bei Salvatore zum Essen. Wir kamen auch auf Daniel zu sprechen und ich hörte heraus, dass Georg Nora auch nett findet, aber sich schwer daran gewöhnen kann, dass Daniel mit einer anderen Frau zusammen ist. Außerdem regte er sich auch darüber auf, dass Daniel mir soviel erzählt, vor allem über den Ausspruch mir gegenüber, dass Nora seine große Liebe sei und er glaube, mit ihr länger zusammen zu sein als mit mir. Ich habe Angst, zuviel erzählt zu haben, ich möchte nicht, dass Georg Daniel darauf anspricht, weil ich denke, dass Daniel dann wütend auf mich wird, das kann ich nicht gebrauchen bis der Vertrag unterschrieben ist... Salvatore kam auch kurz an den Tisch, spendierte uns ein Stück Kuchen und fragte mich, wie es mir gehen würde. Er erzählte auch, dass Daniel ihm gesagt habe, dass er erst wieder im Januar regelmäßiger käme, also hält er sich doch an sein Versprechen...
Gegen eins kamen sie dann von der Reise zurück und Daniel kam tatsächlich noch kurz mit in die Wohnung bevor er weiterfuhr. Julia war sehr begeistert von der Reise und möchte unbedingt nochmal hin. Und Daniel liegt jetzt sicher in Noras Armen...


Samstag, 22. November 2008

Heute ging es mir dafür, dass ich in einer Trauerphase bin, ganz gut, ich glaube, das kommt daher, dass ich weiß, dass Daniel mit Julia weg ist und nicht mit Nora. Er hat heute nachmittag auch wieder angerufen, er wollte, dass ich ihm über das Internet eine Wegbeschreibung zum Stadion suche, aber er und Marco trafen andere Fans, denen sie dann hinterher liefen.
Ich habe den ganzen Tag aufgeräumt und schon mal Handtücher für ihn in einen Umzugskarton gepackt.
Ach und heute morgen kam vom Buchladen eine Bestätigung, dass sie meine Bewerbung bekommen haben, das fand ich richtig gut, von der Bkk habe ich nämlich noch gar nichts gehört, aber da will ich am Montag anrufen, und auch in der Rehaklinik.
Am frühen Abend hat meine Freundin Martina angerufen und wir haben lange miteinander gesprochen, nicht nur über die Trennung, sondern auch über sie, das lenkte mich ab und tat mir gut.
Und nun warte ich darauf, dass Julia mich anruft, dass alles geklappt hat und sie wieder gut im Hotel angekommen sind. Gerade kam auch schon der Anruf, zuerst war Daniel am Telefon, um zu sagen, dass sie alle gesund und munter im Taxi sitzen und gab gleich an Julia weiter. Sie war etwas heiser, das erste Konzert ihrer Lieblingsband, sie wolle noch viele andere sehen:-) Es freut mich so für sie, dass sie so eine schöne Zeit mit Daniel hat, wo sie die die letzten Wochen so wütend auf ihn war und so gelitten hatte. Aber nun hatte sie ihn ja mal wieder ein paar Tage ganz für sich von morgens bis abends, so wie ich ihn nie wieder haben werde...

Freitag, 21. November 2008

Heute sind Daniel, Julia, ihre beste Freundin Sarah und Marco, der Sohn von Freunden nach Manchester geflogen bis Sonntag. Die Mädchen besuchen ein Konzert ihrer Lieblingsband, die nur in England auftritt, die beiden männlichen Wesen gehen zu einem Fußballspiel. Daniel war wie immer zu spät dran und ich hatte ihm schon ein paar Sachen zum Mitnehmen gerichtet. Es war auch recht stürmisch, so dass sie Bedenken hatten, ob das Flugzeug überhaupt starten würde und riefen mich unterwegs an, ob ich mal auf den Flugplan im Internet schauen könne. Aber dort stand, dass bis dahin alle Flüge planmäßig gestartet seien. Abends war ich mit Freundin Katrin im Fitnessstudio und nahm wieder die höheren Gewichte, ich spüre jetzt schon meine Bauchmuskeln. Danach haben wir bei Katrin noch Triomino gespielt, Gott sei Dank habe ich nicht gewonnen, weil ich da doch ab und zu mal abergläubisch bin von wegen Glück im Spiel und Pech in der Liebe... Julia schickte eine SMS als sie gelandet waren und tatsächlich rief Daniel kurz an, dass alles gut gelaufen sei. Wie nah er mir immer noch ist, wenn er anruft, dann ist es beinahe so, als ob wir noch zusammen wären...
Ich muss unbedingt nochmal im Buch von Doris Wolf lesen, so kann es nicht weitergehen...

Donnerstag, 20. November 2008

Gestern Abend war Fachlehrerelternabend und wir wollten zusammen hingehen. Natürlich war er wie immer zu spät dran und schaffte es gerade noch, mich unterwegs mit dem Auto einzusammeln. Und auch wie immer saßen wir nebeneinander, nach meiner Meinung aber nicht so nah wie sonst. Allerdings wurde Julia am nächsten Tag in der Schule gefragt, ob es denn stimme, dass wir getrennt seien, da Daniel mich angeblich in den Arm genommen und ständig angefasst hätte... Eine befreundete Mutter, die auch da war, bestätigte diesen Eindruck. Mir ist das gar nicht aufgefallen und ich denke, Daniel auch nicht... Auch für ihn ist vieles noch Gewohnheit nach 25 Jahren...
Nach dem Elternabend sind wir zu uns. Julia saß am PC im Wohnzimmer, Daniel und ich wollten noch reden, also sind wir ins Schlafzimmer. Vorher hatte er noch mit Nora telefoniert und erzählte mir dann, wie unangenehm es ihr wäre, dass er immer noch hier übernachten würde, weil sie nicht wüsste, wie sie das ihren Freundinnen erklären solle... Wir kamen dann auf den Auszug nächste Woche zu sprechen, auf die Organisation, und ich musste wieder weinen, weil mich der Gedanke so traurig machte. Er tröstete mich und umarmte mich, dann küsste er mich und dann schliefen wir miteinander... Es war wunderschön... Er hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen, dass er sie nun mit mir betrogen hatte... Wir schliefen engumschlungen ein und wachten so heute morgen auch wieder auf, immer noch engumschlungen...
Ich erzählte ihm von meinem Besuch bei der Rechtsanwältin und von den zu erwartenden Kosten für den Ehevertrag. Gott sei dank war er nicht so abweisend, wie ich gedacht hatte. Aber er erwähnte wieder, dass er sich 2010 scheiden lassen möchte... Mein Herz bleibt stehen bei diesem Gedanken, ich werde wohl dieses ganze Jahr brauchen, um mich daran zu gewöhnen...
Mittags war ich bei meiner Psychotherapeutin und erzählte ihr von meiner depressiven Phase und dass wir gestern Abend miteinander geschlafen haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich dadurch wieder in Phase 1 zurückgefallen war, und ich mir Hoffnung auf eine Versöhnung machte, egal wann, irgendwann in meinem Leben. Aber ich will nicht hoffen und dadurch immer weiter leiden, ich will vorwärts kommen, auch wenn ich mein ganzes Leben allein bleiben sollte. Ich bin nicht die erste Frau, deren Mann sich nach so vielen Jahren Ehe trennt, andere verlieren ihren Mann durch den Tod, auch diese können keine Hoffnung haben und müssen sich ihr Leben allein einrichten, also werde ich das auch schaffen...
Danach unterhielten wir uns noch über meine Jobsuche und ich schilderte ihr meine Gefühle und Gedanken zu meiner Bewerbung im Buchladen, dass ich Angst habe, dass ich die Kunden nicht richtig beraten könne, und sie meinte, dass das Unsinn wäre, sie würde sich so oft mit mir unterhalten und ich könne mich eloquent ausdrücken, außerdem wäre ich klug und kluge Menschen würden immer eine Arbeit finden, weil sie dazulernen könnten. Natürlich musste ich gleich nachfragen, ob sie das nur so sagen würde oder ob sie mich wirklich klug finden würde, denn ich kann mich ja nur negativ sehen...

Mittwoch, 19. November 2008

Heute konnte ich immerhin bis sechs Uhr schlafen bevor ich wach wurde und hundert Gedanken durch meinen Kopf gingen... Gegen halb neun merkte ich, dass ich mir Gedanken machte, ob er anruft oder nicht und verbot es mir sofort und sagte mir, dass er nicht anrufen würde oder erst nachmittags wegen des Elternabends heute abend. Aber kurze Zeit später klingelte das Telefon, eigentlich hätte ich schon weg sein müssen zum Nähen, und Daniel war dran, um mir zu sagen,dass er kurz vorbeikäme, weil er Tabletten bräuchte. Als er dann kam, tranken wir noch einen Kaffee zusammen und er erzählte, dass er sich das ganze Wochenende gefragt hätte, ob er anrufen solle, dass er gut angekommen sei, es aber nicht gemacht hätte, obwohl auch die heilige Nora darauf bestanden hätte, weil er dachte, dass es mich traurig mache, wenn er mich daran erinnern würde, dass er mit ihr dort wäre. Als ob ich nicht auch so das ganze Wochenende daran gedacht hätte... Und es tat mir zwar weh, dass er nicht angerufen hat, aber es hat mir auch deutlich gezeigt, dass er nun sein eigenes Leben lebt ohne mich und das war auch wieder gut für mich.

Dienstag, 18. November 2008

Heute war ein ereignisloser Tag... Wie immer keine Reaktion auf meine Bewerbungen, wobei ich da jetzt auch ruhiger geworden bin, weil ich diese Qualifizierungsmaßnahme in Aussicht habe, mit der ich wieder neue und andere Perspektiven habe. Gestern Abend bin ich ziemlich früh, naja, für mich jedenfalls, auf der Couch eingeschlafen und wurde prompt um drei wieder wach. Irgendetwas musste ich geträumt haben, denn ich war sehr traurig, wie gut, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte. Im Fernsehen zeigten sie gerade eine Kontaktanzeige von einer Frau, die unbedingt wieder einen Mann und nicht mehr allein sein wollte, und ich fühlte mich total einsam und wusste, dass das nun für immer wäre, denn wer würde mich denn wollen? Dann erinnerte ich mich an eine Freundin, die sehr gern allein lebt, und an den Satz aus diesem Forum, dass man die quälende Einsamkeit tauschen muss gegen beglückendes Alleinsein und ich hoffe, dass ich das eines Tages schaffe. Gegen sechs bin ich dann wieder eingedöst, aber um sieben hat eh der Wecker geklingelt.
Ich habe gestern schon angefangen, das Bad umzuräumen, alle Sachen von Daniel weg und Julias und meine anders verteilt, so dass keine Lücken entstehen, damit habe ich heute morgen weitergemacht. Mir ist auch bewusst geworden, dass ich jede Minute, in der ich wach bin, an Daniel denke oder vielmehr, dass er in meinem Bewusstsein ist, war das vorher auch so? Unbemerkt? War er immer bei mir gewesen?
Jetzt sind sie sicher auf der Heimfahrt und sie sitzt neben ihm, so wie ich immer neben ihm saß... Ich wünschte mir so sehr, dass er dort gemerkt hat, dass sie doch nicht die Superfrau ist, für die er sie hält und dass sie Streit hatten... Ob er sie seinen Geschäftspartnern als seine Frau vorgestellt hat? Er war doch mit mir dort angekündigt... Ich hatte noch die Antwortmail gelesen, dass sie sich freuen, ihn und seine Frau begrüßen zu dürfen... Aber realistisch gesehen waren zwei Frischverliebte dort und hatten bestimmt ein wunderbar romantisches sexerfülltes Wochenende... Manchmal wünsche ich mir, dass eine Sms kommt, in der die Frage steht, ob er wieder zu uns kommen darf und gleichzeitig weiß ich, dass diese Sms nie kommen wird....

Montag, 17. November 2008

Heute morgen habe ich zuerst bei der Rechtsanwältin angerufen und einen Termin ausgemacht und dann nochmal bei der Bildungsakademie wegen der Qualifizierungsmaßnahme. Die Mitarbeiterin erzählte dann dass über den Krs noch beraten wird und die Entscheidung in den nächsten Wochen fallen würde, sie wollen ihn verändern, da sich im Pflegegesetz wieder etwas geändert habe und ich solle um den 10. Dezember wieder anrufen und dann einen Termin zum Gespräch ausmachen. Auf meine Nachfrage antwortete sie mir, dass der Kurs ca. 8 Monate dauern würde und Ende Februar oder Anfang März anfangen würde. Auch bei der Suche nach Praktikumsplätzen wären sie behilflich. Das klingt zwar schon mal ganz gut, aber ich habe dann doch noch einige Fragen, die ich mir bis dahin auch aufschreiben muß bezüglich der Aussichten, dadurch eine Stelle zu bekommen z.B....
Danach war ich wieder in der Beratungsstelle, es tut mir so gut, mich dort auszusprechen. Meine Beraterin war wieder gesund, wir unterhielten uns noch kurz über den Film, den ich letzte Woche gesehen habe und ich erzählte ihr alles, was so passiert war und Daniel so erzählt hatte, natürlich nur die Dinge, über die ich mich aufgeregt hatte. Sie meinte dann, dass er mir eindeutig zuviel erzählt und ich irgendwann deshalb zusammenbrechen würde. Ich sagte ihr daraufhin, dass ich denke, dass er sich nicht mehr so oft meldet, wenn er erst mal ausgezogen wäre, dass es für ihn trotz allem ja auch 25 Jahre Beziehung und Freundschaft gewesen wären und er auch erst mal den Abstand brauchen würde, er ihn dann aber sicher auch schnell bekommen würde durch sein neues aufregendes Leben.
Morgen kommt er wieder aus Italien zurück und am Mittwoch sehe ich ihn wieder, weil abends Elternabend ist, zu dem wir gemeinsam gehen werden. Ich hab Angst davor, ihn zu sehen und zu merken, wie er sich wieder ein Stück von uns entfernt hat...
Vorhin habe ich die Bewerbung für den Buchladen weggeschickt, ich habe Katrin die Bewerbung nochmal lesen lassen, ob das so in Ordnung sei. Und nach der Beratungssstelle bin ich zu Thalia gefahren und habe mal eine Buchverkäuferin beobachtet bei der Beratung. Ich würde ja gern mal in Buchladen gehen, der die Verkäuferin sucht, aber es wäre mir peinlich, wenn ich dann beim Vorstellungsgespräch erkannt werden würde. Falls ich je zu diesem Vorstellungsgespräch eingeladen werde...
Und nun muss ich Julia bei hrem Freund abholen, dann will sie an den PC und ich gehe heute auf die Couch und schaue fern, irgendetwas wird kommen, vielleicht lese ich auch.
Julia hat übrigens in allen Arbeiten, die sie geschrieben hat, als Daniel und ich ihr sagten, dass wir uns trennen, gute Noten, ich bin richtig stolz auf sie...

Sonntag, 16. November 2008

Immer wieder Sonntags....
... bin ich traurig.... Warum nur?
Ich musste den ganzen Tag daran denken, dass er jetzt mit ihr Hand in Hand in Italien durch die Stadt läuft, dass sie irgendwo Kaffee trinken, dass es dort bestimmt wärmer ist als hier, und dass ich eigentlich jetzt an ihrer Stelle wäre...
Heute war ich mit einer Freundin auf einem privaten Adventsmarkt einer Floristin, um mir Anregungen zu holen für meinen eigenen Adventskranz. Dabei wurde mir wieder klar, wie schwer es mir dieses Jahr fällt, Weihnachten zu feiern...
Zwischendurch wurde mir klar, wie sehr ich mir immer noch wünsche, dass er zurückkommt... Und wie glücklich ich darüber wäre. Gleichzeitig wusste ich aber auch, wie sinnlos das alles ist, dass er nie mehr zurückkommt, weil jetzt ja etwas Großes wächst...
Abends war ich dann mit ihr und Freund Georg bei unserem Italiener. Dabei kam heraus, dass Daniel nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte, als er mir sagte, dass Georg ihn und Nora letztes Wochenende zum Kaffee eingeladen hatte. Georg fragte mich nämlich, ob es für mich ok sei, dass er Daniel bei sich wohnen lässt. Ich bejahte natürlich und meinte dann, dass er mich bitte nicht missverstehen solle, aber dass es mir im ersten Moment weh getan hätte, dass er Nora gleich eingeladen hätte, ich mir dann aber gesagt hätte, dass er sie ja sowieso in der nächsten Zeit kennengelernt hätte, wenn Daniel bei ihm wohnt. Daraufhin protestierte er und meinte, dass Daniel gemeint hätte, dass er mit ihr nach dem Spazierengehen zu ihm käme. Und er fand es ganz seltsam, die beiden zu beobachten, als ob daran etwas falsch sei, da er ja ihn auch nur mit mir zusammen kennt. Er dachte eigentlich, dass er das gelassen sehen würde, aber es wäre doch ein komisches Gefühl gewesen. Und Gott sei Dank sieht er es genauso wie alle anderen, dass sich Daniel jetzt alles schönredet, damit er keine Schuldgefühle haben muss und dass unsere Beziehung nicht so schlecht war, wie er alle glauben machen möchte. Und Georg weiß viel mehr über uns als die anderen...
Als wir dann wieder zuhause waren, rief Daniels Nichte bei Julia an, weil sie es heute von ihrer Mutter erfahren hatte und auch total geschockt
war Es gibt wirklich niemanden, der es gleich glaubt...
Und eben kam im Fernsehen ein Beitrag über Oliver Kahn, der nach 5 Jahren wieder zu seiner Frau zurückgekehrt ist und ich musste wieder weinen. Wenn der Bildschirm ein Blatt Papier wäre, wäre es schon ganz fleckig... Julia meinte übrigens, dass sie ausziehen würde, wenn ich ihn wieder aufnehmen würde, sie verspürt die Wut, die ich haben müsste...
Vorhin habe ich mein Bewerbungsschreiben für den Buchladen fertiggemacht, ich glaube, es ist ganz gut geworden. Und obwohl mir jeder sagt, dass er findet, dass es genau das Richtige für mich sei, hatte ich schon wieder Zweifel, ob ich denn wirklich die Kunden beraten und etwas verkaufen könne... Ach Mensch...

Samstag, 15. November 2008

Eben bin ich aufgewacht, ich schlafe ja zur Zeit auf der Couch, ich will zuerst alles von ihm aus dem Schlafzimmer räumen, alle Kleider und sonstiges, bevor ich dort ohne ihn schlafe. Der Fernseher lief noch und es kam ein neues Lied von Rosenstolz: Wie weit ist vorbei. Es hat mich ziemlich traurig gemacht..."Wie weit muss ich gehn, um uns nicht mehr zu sehn...welcher Arm hält mich fest, wenn es deiner nicht ist...wo ist mein Traum, der mich vergaß..."
Hoffentlich kann ich auch das in einem Jahr sagen: "Ich habs überlebt, egal wie du fehlst..."
Ich würde so gern mal wieder ausschlafen...
Heute (eigentlich gestern, da es schon nach Mitternacht ist) morgen habe ich Julia zu ihrem Praktikum gefahren und bin dann an den PC, um weiterzuschreiben. Plötzlich kam Freundin Katrin und erinnerte mich daran, dass wir eingeladen waren zum Frühstück und ich hatte es vergessen... Es war dann aber sehr nett und wir haben kaum über die Trennung gesprochen, sehr erholsam... Danach habe ich Julia wieder abgeholt und sie erzählte mir, dass der Psychologe, bei dem Daniel seine Raucherentwöhnung gemacht hatte und der noch mitbekommen hatte, dass wir uns getrennt haben, sie gefragt hat, wie sie damit zurecht kommt und ihre Art ihrer Bewältigung sehr gut fand. Gleich darauf hatte sie einen Termin bei der Psychologin, bei der sie gerade in Behandlung ist. Nach der Stunde wollte ich mit der Psychologin sprechen, wie sie denkt, dass Julia damit zurechtkommt, aber sie meinte, dass sie keine Zeit habe und wir das nächste Mal darüber sprechen, na danke... Julia erzählte dann, dass die Psychologin auch so denkt wie der andere Psychologe und dass Julia ihrem Papa einen Brief schreiben soll, in dem sie ihm ihre Gefühle schildert, die ganze Wut, die sie auf ihn und seine Freundin hat.
Nach der Psychologin sind wir in ein in der Nähe liegendes Möbelhaus gefahren, um nach neuen Bildern fürs Wohnzimmer zu suchen, ich wollte schon länger welche, aber Daniel meinte, dass das nicht nötig sei. Und da in allen Ratgebern stand, dass man auch die Wohnung verändern soll und sie zur eigenen machen soll, ich aber eigentlich nichts verändern möchte, weil mir alles so gefällt wie es ist, werde ich mir die Bilder kaufen, und zwar Blumenbilder, weil er die nicht mochte. Ich habe mit Julia einige gesehen, die uns beiden gefielen, jetzt messe ich die Größe nochmal aus und kaufe sie dann.
Abends kam Daniel kurz vorbei, um einen Koffer und einige Kleidungsstücke zu holen für die Italienreise. Zum Abschied hat er mich in den Arm genommen und geküsst, auf den Mund, ganz leicht, seufz... Es tat gleichzeitig gut und weh... Ich habe ihm gesagt, dass ich nächste Woche wegen dem Ehevertrag Kontakt aufnehmen werde zu einem Rechtsanwalt oder Notar, weil auch Fionas Psychologin gemeint hätte, dass ich das unbedingt machen solle. Er stutze erst ein bisschen und meinte dann, dass ich es machen solle, er aber kein Schuft wäre... Ich meinte daraufhin, ich weiß, nur ein ganz kleiner...
Abends war ich mit meinen ehemaligen Kolleginnen verabredet, zwei davon arbeiten noch in der Krankenpflege (eigentlich vier, aber zwei hatten keine Zeit), eine geht mittlerweile putzen, weil sie Panikattacken bekommen hatte wegen der Verantwortung. Das, was sie erzählt haben, hat mich wieder so abgeschreckt ins Krankenhaus zu gehen, hoffentlich gibt es noch andere Möglichkeiten für mich... Ansonsten war es ein angenehmer Abend, ich habe von der Trennung erzählt, aber es gab auch andere Themen, die mich abgelenkt haben, auch wenn ich den Abend über ziemlich traurig war wohl wegen Daniel vorhin... Ich vermisse ihn...

Donnerstag, 13. November 2008

Heute geht es mir so lala. Er hat hier übernachtet, zum letzten Mal... Von Samstag bis Dienstag ist er verreist, natürlich mit ihr, unsere Italienreise, die er eigentlich mit mir machen wollte... dann zieht er zu Freund Georg.
Heute morgen unterhielten wir uns noch eine Weile und er sagte, dass er das Gefühl habe, dass da etwas Großes wachsen würde zwischen ihm und ihr. Das tat so weh... War denn das zwischen uns nichts großes? 25 Jahre? Warum nur macht er unsere Liebe immer so klein und nichtig? Es gab sie doch und auf meiner Seite gibt es sie immer noch... Ich sagte ihm auch, dass mich immer noch der Gedanke schmerzt, dass er jetzt jeden Tag mit ihren Kindern zusammen ist und unsere Tochter nur noch ab und zu sieht. Daraufhin erzählte er, dass es schon Stress gab mit den Töchtern, weil er sich in die Erziehung eingemischt hat und sie zu ihrer Mutter meinten, dass er zwar nett, aber doch ein fremder Mann sei. Die Kinder wissen erst seit zwei Wochen, dass ihre Mutter einen neuen Freund hat! Er ist wie immer zu ungeduldig... Alles muss so gehen wie er es will und in dem Tempo, das er für richtig hält... Er hatte sich eingemischt, um die Mutter zu beschützen... vor ihren Kindern... denn die ältere Tochter wäre als Prinzessin der Familie unheimlich verwöhnt und wäre sehr frech zu ihrer Mutter (O-ton) und hätte ihre kleine Schwester aufgehetzt... Überhaupt muss er Nora oft beschützen, diese selbständige, mit beiden Beinen im Leben stehende, selbstbewusste Frau, die nicht so ängstlich ist wie ich, sondern auch ihn mal auffangen kann, wenn er das braucht, wo er nicht immer der starke Mann sein muss... Nein, er muss sie nur unterstützen, weil sie (verständlicherweise) Angst vor einer erneuten Krebserkrankung hat, weil sie Angst vor ihrem Ex-Mann hat, der sie so gequält hat und nun noch gegen die frechen, verwöhnten Kinder, von denen sie sich alles gefallen lässt... Sie braucht ihn, damit er ihr die Augen öffnet und ihr neue Wege zeigt... Und was ist mit all den Zeiten, in denen es ihm schlecht ging und ich ihn unterstützt habe, als er zb während seines Studiums depressiv wurde und ich ihn täglich nach der Arbeit aus dem Bett warf und Runden um Runden um den See lief um ihn zu motivieren? War ich nicht auch für ihn da als seine Oma starb, der bis dahin wichtigste Mensch in seinem Leben? Als er krank wurde, habe ich nicht sofort die Ernährung umgestellt, ihn motiviert beim Rauchentzug oder beim Abnehmen? Konnte er nicht alle beruflichen Probleme mit mir besprechen und wie oft habe ich ihm eine andere Sichtweise gezeigt... Aber das ist alles nicht mehr wahr und vergessen... denn er hat ja so gelitten in der Zeit, in der er mit mir zusammen war... das darf ich nicht vergessen.... PAH!!!
Vormittags war ich dann mit Freundin Katrin im Fitness-Studio und habe eigenmächtig meine Gewichte geändert mit dem Erfolg, dass mir jeder Muskel im Körper schmerzt, wenigstens mal andere als immer nur das Herz...
Danach war ich bei meiner Psychologin. Es tat mir richtig gut. Sie hilft mir, die Dinge, die er macht und erzählt auch von einer anderen Seite zu sehen, macht mich aufmerksam auf eingefahrene automatische Reaktionen, bespricht mit mir meine Zweifel. Als ich ihr erzählte, was er heute morgen gesagt hat und am Montag wegen unserem Lieblingsitaliener, bemerkte sie, dass sie eigentlich nie etwas sagen würde, aber diesmal müsste sie mir sagen, dass ihm dafür eine auf den Kopf gehören würde, er wäre total unsensibel und egoistisch, dass er mir so etwas sagen würde... Dabei habe ich ihr noch nicht einmal alles erzählt, was er gesagt hat, etwas, was ich hier auch nicht aufschreiben werde...
Sie sagt auch, dass er es sich sehr einfach mache und alles behalten möchte und noch nicht realisiert habe, dass er durch die Trennung auch etwas verliert, nicht nur neues gewinnt. Er habe immer noch mich, die ihm die Sicherheit bietet, die er braucht und seine Bodenhaftung gibt. Er wird es erst merken, wenn er ganz weg ist und ich mein eigenes Leben ohne ihn lebe.
Sie sprach auch mit mir über mein Gewicht, seit wann ich dick wurde, was ich denke warum, ob es in meiner Familie noch andere Übergewichtige gibt und wie ich dauerhaft abnehmen könne. Als sie hörte, was ich alles mache und an diesem Morgen schon im Fitnessstudio war, hob sie anerkennend den Daumen. Diesmal will ich es auch schaffen, unbedingt. Und das heißt Sport. Sport, Sport, auch wenn ich das hasse...
Dann haben wir noch über mein Selbstwertgefühl gesprochen und ich erzählte ihr, dass ich jetzt schon Angst vor den Gesprächen im Praktikumsteil der Weiterbildung habe, obwohl ich noch nicht mal damit angefangen, geschweige denn mich dafür angemeldet habe... Sie möchte mit mir daran arbeiten, ich hoffe, es gelingt mir, mein Selbstwertgefühl aufzubauen, dann hätte das Ganze wenigstens etwas positives...
Ich habe viel geweint während der Sitzung, aber danach ging es mir echt besser.
Daniel rief irgendwann an, weil er abends wieder kurz vorbeikommen wollte, weil er etwas vergessen hatte, was er auch machte. Ach ja, die Psychologin meinte auch, dass er mich dadurch, dass er dauernd anruft und vorbeikommt, weiter unter seiner Kontrolle hätte. Auf meinen Einwand, dass das ja seltener würde, wenn er seine Sachen nicht mehr hier habe, meinte sie, dass er dann sicher andere Gründe finden würde, ich solle mal abwarten...




Montag, 10. November 2008

Heute war Julias erster Praktikumstag in der Suchtfachstelle im Stadtzentrum. In der Nähe hatte ich eine Stunde später dann den Termin in der Beratungsstelle und nachmittags den Termin bei Frau und Beruf. Auf ihren Wunsch fuhr ich Julia dorthin und fuhr dann weiter zur Beratungsstelle, obwohl ich noch eine Stunde Zeit hatte bis zu meinem Termin. Ich hatte mir aber ein Buch mitgenommen, das ich gerade aus der Tasche geholt hatte, als mein Handy klingelte. Es war Daniel, er muss wieder mal gleich angerufen haben als er im Auto saß... Als er hörte, dass ich auch im Zentrum war, verabredete er sich mit mir auf einen Kaffee und wir unterhielten uns über Frau und Beruf und meine Jobsuche allgemein. Und er erwähnte kurz den Besuch bei Georg, dass Georg schon alles genau geplant hätte und sie ein gemeinsames Schlafzimmer machen würden mit getrennten Betten natürlich und Georg in seiner anderen Wohnung schlafen würde, wenn Nora bei ihm übernachtet. Gott sei Dank erzählte er nicht, wie Georg sie findet, obwohl ich natürlich genau das gern wissen würde und gleichzeitig Angst davor habe, dass er sie netter findet als mich...Daniel wirkte so glücklich und zufrieden und das machte mich gleich wieder so traurig. Als wir fertig waren, begleitete er mich an mein Auto und erzählte mir dort, dass er mit Nora in dem griechischen Restaurant war,in dem wir öfter waren und er immer Karten spielt und dass das Wirtsehepaar große Augen gemacht hätte... Dann eröffnete er mir,dass er demnächst mit ihr auch zu unserem Stammitaliener gehen wolle. Ich war total geschockt und sagte, ihm, dass ich das nicht will, zumindest jetzt noch nicht, am liebsten dieses Jahr noch nicht, das immerhin nur noch eineinhalb Monate dauert. Ich weiß, dass ich ihm nicht verbieten kann, irgendwo hinzugehen und irgendwann werden wir uns irgendwo über den Weg laufen, aber ich kann einfach noch nicht, es würde über meine Kräfte gehen, die beiden als Paar zu sehen, ich würde auf der Stelle zusammenbrechen. Und ich möchte nicht jedes Mal, wenn ich dorthin gehe, Angst haben, die beiden dort zu treffen. Kann er sich nicht für sein neues Leben auch ein neues Restaurant suchen, immerhin ist es das Restaurant, in dem wir unsere Hochzeit und Julias Taufe gefeiert haben. Als ich ihm meine Gründe für meine Ablehnung erklärt hatte, erwiderte er, dass ich ihm jetzt auch noch seinen Lieblingsitaliener nehmen wolle, er aber einen breiten Rücken habe und auch das noch ertragen würde... Hallo? Wer muss hier was ertragen? Was bitte muss er denn ertragen? Dass er jetzt Schmetterlinge im Bauch hat und eine neue Liebe, jede Menge Sex (wenn auch nicht so gut wie mit mir laut seiner Aussage), jedes Wochenende in einer anderen Stadt Urlaub macht, eine Frau, die ihn anbetet und nicht versteht, dass ich ihn gehen lassen konnte? Oh Gott, tut das weh... Er wollte dann noch, dass ich ihn anrufe nach meinem Termin bei Frau und Beruf, aber ich sagte, dass wir uns heute Abend ja sowieso sehen würden.
Als ich dann zur Beratungsstelle kam, war meine Betreuerin leider krank,aber die Praktikantin schaute sich mit mir einen Film an nach dem Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" , ich fand aber nicht, dass ich mit den Frauen und deren Beziehungen viel gemeinsam hatte. Nur der letzte Satz war interessant: Eine der Protagonistinnen wurde gefragt, ob sie den Buchtitel treffend finden würde und sie meinte, zutreffender wäre, wenn das Buch heißen würde: Wenn Frauen sich zuwenig lieben.... Und das passt auch auf mich...
Enttäuschend war auch der Besuch der Kontaktstelle Frau und Beruf, ich hatte mir viel mehr davon versprochen, nachdem was auf dem Flyer stand. Nach einer halben Stunde war das Gespräch beendet und ich wusste nur wenig mehr als vorher. Wahrscheinlich gibt es beim Beruf der Krankenschwester einfach zu viele Möglichkeiten des Wiedereinstiegs, so dass man Krankenschwestern nicht unterstützen muss. Ich dachte auch, dass sie sich vielleicht mal meine Bewerbungen anschauen, aber Bewerbungstraining machen sie dort gar nicht und die Wiedereinstiegskurse, von denen ich gehört hatte, gibt es seit 2004 schon nicht mehr. Positiv war, dass einer der Kurse in anderer Form von der Bildungsakademie der Handelskammer durchgeführt wird: Kaufmännische Assistentin im Pflege- und Gesundheitswesen. Das ist eine zusätzliche Qualifizierungsmaßnahme. Die Mitarbeiterin von Frau und Beruf meinte zwar, dass der Kurs bereits angefangen hätte, aber ich rufe auf jeden Fall dort an.
Abends war Daniel da und wir hatten wieder Streit. Und zwar fragte er, ob er Julias Schlafcouch ausleihen kann, wenn er zu Georg zieht. Das ist aber ein logistisches Problem, weil man die Couch nur über das Fenster aus dem Raum bekommt, also war ich nicht sehr begeistert. Außerdem kenne ich seine Zuverlässigkeit in diesen Dingen, wer weiß, ob er sie je wieder durchs Fenster zurückgebracht hätte. Immerhin stand ihr Bett hier auch seit Ostern unaufgebaut herum und in unserer Küche warten seit Pfingsten noch eine Tür und mehrere Griffe darauf, angebracht zu werden... Allerdings hat ein Freund mir jetzt von sich aus versprochen, diese Tage vorbeizukommen und es zu erledigen. Und das Wichtigste: Ab heute schläft er allein im Schlafzimmer, ich schlafe mit Julia auf der Couch, wenn er da ist. Wieder ein Stück weiter im Trennungsvorgang... Wahrscheinlich werde ich mich in den Schlaf weinen....

Sonntag, 9. November 2008


Die letzten Tage seit Mittwoch bin ich gar nicht dazugekommen, weiterzuschreiben. Julia war ständig am PC und ich hatte viele Termine.
Am Mittwoch hatte sich Daniel mit Georg getroffen, ihm genau von der Trennung berichtet und über den Einzug unterhalten. Er erzählte mir dann, dass Georg, ihn und Nora für Sonntag zum Kaffeetrinken eingeladen hatte. Das gab mir doch einen kleinen Stich, so bald schon... und ausgerechnet Georg, einer unserer besten Freunde akzeptierte das alles sofort... Aber dann sagte ich mir, dass er sie eh bald kennengelernt hätte, wenn Daniel dort eingezogen ist und auf ein paar Tage vorher käme es auch nicht an.
Am Donnerstag Vormittag rief überraschend die Mutter einer Schulfreundin von Julia an, mit der ich letztes Jahr ab und zu walken war, sie hatte an diesem Morgen von ihrer Tochter von der Trennung erfahren und bot spontan an, wieder mit mir walken zu gehen. Wir machten für Freitag Vormittag einen Termin aus. Danach war ich bei der Psychotherapeutin. Ich war diesmal wesentlich ruhiger und weinte nicht mehr so oft. Wir unterhielten uns über die Beziehung, wie ich sie gesehen habe, und auch wieder über meine Bewerbungen und über mein Widerstreben, in einem Krankenhaus zu arbeiten. Im Verlauf des Gesprächs, als wir beim Thema Beziehung waren und ich unsere große Krise 2001 schilderte, meinte sie, dass sie viel mehr Angst um ihn habe als um mich, bei mir wäre sie sich sicher, dass ich gestärkt aus der Krise hervorgehen würde und alles schaffen würde. Bei ihm wäre dafür die Gefahr sehr groß, dass er ohne mich seine Bodenhaftung verlieren könne. Und wieder war ich nach dem Gespräch mit ihr viel ruhiger...
Freitags war ich dann mit Anne walken und danach kam sie zu mir und wir tranken Tee. Sie weiß viel über meine Beziehung zu Daniel, auch Dinge, die andere nicht wissen, weil ich bei ihr das Gefühl habe, mit ihr über alles sprechen zu können, vielleicht gerade weil sie nicht so eng mit uns befreundet ist und uns eher von außen betrachtet und damit neutraler. Sie meint, dass Daniel irgendwann erkennen würde, was er da gerade mache und es dann zu spät für ihn sei, denn dann hätte ich mich so weiterentwickelt wie er das gerne wollte und dann wäre kein Platz mehr in meinem Leben für ihn, da ich dann keinen so dominanten Mann mehr haben wolle und er mit einer gleichberechtigten Partnerin auf Dauer nicht zurechtkommen würde, da der Anbetungsfaktor fehlen würde. Sie glaube fest daran, dass ich es ohne ihn schaffen werde, er aber sehr viel mehr Probleme bekommen würde, wenn ich nicht mehr für ihn da sein würde. Sie meint auch, dass er sich momentan alles schönredet und von seiner Wolke aus ein verzerrtes Bild der Realität hätte... Abends hatten Katrin und ihr Mann Besuch von gemeinsamen Freunden zum Spielen, mich hatten sie nicht eingeladen und ich wollte nicht einfach hochgehen, aber es tat weh, was es früher nicht tat, weil ich mich so einsam fühlte, obwohl Julia ja auch da war...
Samstag Abend hatte Julia zwei Freundinnen eingeladen zum DVD-schauen, und zwar alte Disneyfilme, wir fuhren extra noch in die Videothek, um welche auszuleihen. Wir hatten vormittags eine Schokoladenkuchen gebacken und die Mädels durften sich etwas aussuchen, das ich dann gekocht habe. Dadurch habe ich mich ein wenig abgelenkt, ich musste immer dran denken, dass Daniel und Nora heute bei Georg eingeladen waren und war traurig...
Heute haben Julia und ich erst die beiden Mädchen nach Hause gefahren und sind dann zu meinen Eltern zum Essen gefahren. Danach habe ich Julia zu Marco gefahren, einem Jungen aus der Parallelklasse, mit dem sie befreundet ist. Nun ja, seit heute ist es mehr, sie sind nun zusammen. Es freut mich für Julia, dass sie das Glück mit ihm ein wenig von ihrem Kummer ablenkt. Ich bin wieder zurück zu meinen Eltern, weil meine Mutter extra für mich einen Kuchen gebacken hatte. Unterwegs hatte ich immer Angst, Daniels Auto zu sehen, mit ihr neben ihm, wie sie zu Georg fahren...
Abends kam Georg dann zu Salvatore unserem Lieblingsitaliener. Wir unterhielten uns über alles mögliche außer über die Trennung. Nur einmal sagte ich, das ich momentan keine Musik hören könne, da ich bei traurigen Liedern immer gleich weinen müsse und bei Liedern über Liebe und Glück denken würde, dass das jetzt auf Daniel passen würde und dann auch weinen müsse, weil er das nicht für mich empfinden würde. Dabei kamen mir auch Tränen, aber ich unterdrückte sie schnell. Später gab mir Georg noch seine neue Telefonnummer und sagte, dass ich ihn immer und jederzeit anrufen könne, aber ich sagte ihm, dass ich ihn höchstens auf dem Handy anrufen würde, da es ja sein könnte, dass in absehbarer Zeit auch Daniel oder Nora ans Telefon gingen...

Dienstag, 4. November 2008

Als er gestern abend zu uns kam, erzählte er, dass er am Samstag mit dem Freund, der ihm die Wohnung vermietet, gesprochen hat und er die Wohnung erst ab 01.04. haben kann, also müsse er sich als Übergang eine andere Wohnung suchen. Ich schlug ihm daraufhin vor, dass er doch erst einmal seine Freunde, die allein leben, fragen könne, ober nicht dort eine Weile wohnen könne, denn alle haben recht große Wohnungen. Er meinte aber dann, dass er eh lieber in ihrer Nähe wohnen würde, dabei wollte er die Wohnung des Freundes unter anderem auch deshalb, weil sie für Julia schnell und leicht zu erreichen wäre. Wenn er in der Nähe seiner Freundin wohnen würde, wäre es für Julia schwieriger, vor allem abends, und eine deutlich längere Fahrt. Darauf wies ich ihn hin und er wurde wieder pampig. Als wir dann zusammen im Bett lagen, jeder auf seiner Seite, völlig ungewohnt, weil wir immer aneinandergekuschelt einschliefen (aber er war nur noch aus Pflichtgefühl bei mir...), erzählte ich ihm von Samstag, wie traurig ich war und wie ich ihn vermisst habe. Da sagte er doch glatt, dass er gar nicht verstehe, dass ich traurig wäre, schließlich hätte ja ich ihn durch mein Verhalten aus dem Haus getrieben, wenn mir so viel an ihm läge, hätte ich mich ihm zuliebe ja ändern können als er es von mir verlangt hatte... Und Nora könne ja eh nicht verstehen, wie man einen Mann wie ihn gehen lassen könne... Ich sagte ihm, dass er ihr von mir ausrichten könne, dass ich ihn nicht gehen ließ, sondern er gegangen ist, egal aus welchen Gründen, er ist von mir fort, ich habe ihn nicht weggeschickt und ich habe um ihn gekämpft, worauf er meinte, aber zu spät... Nora hatte ihrem zweiten Exmann nämlich vorgeworfen, dass er nicht um sie gekämpft hätte, hätte er es gemacht, hätte sie dann auch gesagt, zu spät? Ich habe Daniel geantwortet, dass ich vorher ja nicht wusste, dass ich um ihn kämpfen muss... Bevor er einschlief, drehte er sich dann noch zu mir um, nahm mich in den Arm und küsste mich...
Als er heute morgen aufstand, tranken wir noch einen Kaffee zusammen und er meinte, er hätte es sich überlegt und würde doch zwei seiner Freunde fragen. Der erste Freund, den er anrief, renovierte gerade und es wäre unpraktisch gewesen, aber der zweite bot ihm sofort an, dass er zu ihm ziehen könne, also zieht er Ende November zu Freund Georg, einem unserer besten Freunde.
Ich hab solche Angst, wenn unsere Freunde Nora kennenlernen, sie alle sagen, dass Daniel recht gehabt hätte, sich wegen so einer tollen Frau von mir zu trennen, egal ob diese Angst übertrieben ist. Aber er findet sie ja auch liebenswerter als mich... Gott bin ich ein Jammerlappen... Morgen will er sich mit Georg treffen und Einzelheiten besprechen.
Nachmittags war eine gemeinsame Freundin da, die das ganze sehr rational sieht und auch Daniel verstehen kann. Das hilft mir manchmal auch, sie macht mir keine Hoffnungen, selbst in der Beratungsstelle haben sie gestern gefragt, ob er nicht wieder zurückgekommen wäre...
Ach ja, sein Lieblingstrost ist, dass ich sicher auch wieder jemanden finden würde, ich wäre ja nicht hässlich und auch sehr liebenswert, anscheinend aber nicht liebenswert genug für ihn... Ich hab dann nachdrücklich darum gebeten, dass er das nicht mehr sagt, da ich momentan keinen anderen Mann haben wolle als ihn und meine Zukunft jetzt erst mal anders regeln müsse.

Montag, 3. November 2008

Heute morgen hat Daniel angerufen als ich auf dem Weg zur Beratungsstelle war. Er fragte mich, wohin ich unterwegs sei, aber ich zögerte mit der Antwort, weil ich nicht will, dass er von der Beratungsstelle weiß, weil er sonst denken würde, dass ich dort aufgehetzt werden werde, was ja nicht so ist, es ist eher so, dass ich dort über meine Gefühle sprechen kann mit Menschen, die neutral sind. Als ich nicht gleich antwortete, weil ich nicht gerne lüge, fragte er mich, ob ich denn jetzt Geheimnisse vor ihm habe und er nicht mehr alles wissen dürfe. Ich sagte ihm dann, dass das Quatsch sei und ich zur Psychologin fahren würde, was ja nicht ganz gelogen war. Er sagte dann, dass er heute abend hier schlafen würde und wann er da sei. Ob ich mich jemals daran gewöhne, dass er in so einem kühlen Ton meinen Namen sagt? Eines Tages sicher... Er hat mir auch irgendwann erzählt, dass er zu ihr die gleichen Kosenamen sagt, wie zu mir: Schatz und Hase. Wie bequem... Ob sie das auch weiß? Und ob sie das toll finden würde?
Nach dem Gespräch mit der Beraterin fühlte ich mich auch wieder richtig gestärkt und positiv. Sie gab mir einen Flyer von einer Kontaktstelle für Frauen, die nach längerer Zeit wieder zurück ins Berufsleben wollen oder sich selbständig machen wollen. Ich rief dort gleich an als ich zuhause war und machte einen Termin aus, leider erst für nächste Woche.
Gerade hat er angerufen, er ist noch zu ihr gefahren, sie hat endlich ihrem Noch-Ehemann (Nummer 2) gesagt, dass es einen neuen Mann in ihrem Leben gibt und nun geht es ihr schlecht... Die Arme, soll ich sie denn bedauern? Ihr Ex-Mann Nr.2 ist depressiv und sie hat Angst, dass er sich etwas antut... das heißt, dass Daniel wieder später kommt und weniger Zeit für Julia hat...