Dienstag, 4. November 2008

Als er gestern abend zu uns kam, erzählte er, dass er am Samstag mit dem Freund, der ihm die Wohnung vermietet, gesprochen hat und er die Wohnung erst ab 01.04. haben kann, also müsse er sich als Übergang eine andere Wohnung suchen. Ich schlug ihm daraufhin vor, dass er doch erst einmal seine Freunde, die allein leben, fragen könne, ober nicht dort eine Weile wohnen könne, denn alle haben recht große Wohnungen. Er meinte aber dann, dass er eh lieber in ihrer Nähe wohnen würde, dabei wollte er die Wohnung des Freundes unter anderem auch deshalb, weil sie für Julia schnell und leicht zu erreichen wäre. Wenn er in der Nähe seiner Freundin wohnen würde, wäre es für Julia schwieriger, vor allem abends, und eine deutlich längere Fahrt. Darauf wies ich ihn hin und er wurde wieder pampig. Als wir dann zusammen im Bett lagen, jeder auf seiner Seite, völlig ungewohnt, weil wir immer aneinandergekuschelt einschliefen (aber er war nur noch aus Pflichtgefühl bei mir...), erzählte ich ihm von Samstag, wie traurig ich war und wie ich ihn vermisst habe. Da sagte er doch glatt, dass er gar nicht verstehe, dass ich traurig wäre, schließlich hätte ja ich ihn durch mein Verhalten aus dem Haus getrieben, wenn mir so viel an ihm läge, hätte ich mich ihm zuliebe ja ändern können als er es von mir verlangt hatte... Und Nora könne ja eh nicht verstehen, wie man einen Mann wie ihn gehen lassen könne... Ich sagte ihm, dass er ihr von mir ausrichten könne, dass ich ihn nicht gehen ließ, sondern er gegangen ist, egal aus welchen Gründen, er ist von mir fort, ich habe ihn nicht weggeschickt und ich habe um ihn gekämpft, worauf er meinte, aber zu spät... Nora hatte ihrem zweiten Exmann nämlich vorgeworfen, dass er nicht um sie gekämpft hätte, hätte er es gemacht, hätte sie dann auch gesagt, zu spät? Ich habe Daniel geantwortet, dass ich vorher ja nicht wusste, dass ich um ihn kämpfen muss... Bevor er einschlief, drehte er sich dann noch zu mir um, nahm mich in den Arm und küsste mich...
Als er heute morgen aufstand, tranken wir noch einen Kaffee zusammen und er meinte, er hätte es sich überlegt und würde doch zwei seiner Freunde fragen. Der erste Freund, den er anrief, renovierte gerade und es wäre unpraktisch gewesen, aber der zweite bot ihm sofort an, dass er zu ihm ziehen könne, also zieht er Ende November zu Freund Georg, einem unserer besten Freunde.
Ich hab solche Angst, wenn unsere Freunde Nora kennenlernen, sie alle sagen, dass Daniel recht gehabt hätte, sich wegen so einer tollen Frau von mir zu trennen, egal ob diese Angst übertrieben ist. Aber er findet sie ja auch liebenswerter als mich... Gott bin ich ein Jammerlappen... Morgen will er sich mit Georg treffen und Einzelheiten besprechen.
Nachmittags war eine gemeinsame Freundin da, die das ganze sehr rational sieht und auch Daniel verstehen kann. Das hilft mir manchmal auch, sie macht mir keine Hoffnungen, selbst in der Beratungsstelle haben sie gestern gefragt, ob er nicht wieder zurückgekommen wäre...
Ach ja, sein Lieblingstrost ist, dass ich sicher auch wieder jemanden finden würde, ich wäre ja nicht hässlich und auch sehr liebenswert, anscheinend aber nicht liebenswert genug für ihn... Ich hab dann nachdrücklich darum gebeten, dass er das nicht mehr sagt, da ich momentan keinen anderen Mann haben wolle als ihn und meine Zukunft jetzt erst mal anders regeln müsse.

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