Sonntag, 21. Dezember 2008

Gegen 16 Uhr hat Daniel angerufen... Er sagte, dass er sich auf uns freut und jetzt zu Georg fahre, um sich dort umzuziehen. Ich sagte ihm, dass ich in den letzten Tagen nicht das Gefühl hatte, dass er sich freuen würde, uns zu sehen, da er sich nicht gemeldet hätte und das seine Zweifel wohl aufgehört hätten. Ich weiß genau, dass ich besser still geblieben wäre, aber wie immer trug ich mein Herz auf der Zunge... Er meinte daraufhin, dass ich da ganz falsch läge und es diese Zweifel immer noch gäbe und sie stärker als je zuvor wären...
Wir trafen uns dann bei Salvatore, Julia und ich waren schon da und er setzte sich ganz selbstverständlich neben mich. Monika und ihr Freund waren auch schon da und es war fast wie immer. Lustig für mich war, dass ich Daniel früher immer ermahnen musste, weil er sich oft mit dem Rücken zu mir setzte, wenn er sich mit Georg unterhielt, heute abend aber immer mir zugewandt da saß und mich oft mit seinem Fuß berührte unter dem Tisch, absichtlich natürlich;-) Allerdings ging das Essen nicht sehr lange, früher dauerte das Weihnachtsessen oft bis in die Nacht, aber heute waren wir schon um neun fertig. Daniel und ich waren dann die ersten, die draussen vor der Tür waren und er sagte mir dort, dass er gern mit uns nach Hause gehen würde, das aber nicht gehen würde, weil er nicht wüßte, was er Georg sagen solle, denn er wollte dort übernachten. Aber dafür würde er gern morgen zum Frühstück kommen...
Eben war ich lange in der Badewanne und mir ist beim Grübeln etwas klar geworden...
Da er sich immer noch nicht gemeldet hat, sind meine Gefühle und ich ihm so unwichtig wie zuvor. Und ich bin mir genauso sicher, dass er sich erneut für sie entschieden hat wie damals, dass er mich verlässt. Und ab jetzt werde ich versuchen, im Hier und Jetzt zu leben und jede Minute zu genießen, die ich noch hier in meiner Wohnung verbringen kann und jede Minute, die ich mit ihm Sex haben werde, wer weiß denn, wie lange ich das alles noch habe...
Hoffentlich kann ich das auch durchhalten.... Vor allem wenn ich ihn heute Abend sehe, ich habe Angst zu weinen... Aber ich werde stark sein und lachen, er soll mich bewundern, er soll wieder zweifeln!

Samstag, 20. Dezember 2008

Aha, er zweifelt also... er zweifelt so sehr, dass er mich heute gut gelaunt vom Weihnachtsmarkt anrief, um zu fragen, was er Julia noch schenken könnte als Kleinigkeit zu ihrem Geschenk dazu, also etwas, das er ihr allein schenkt ohne mich, vielleicht auch noch mit Nora zusammen...
Und mir ging es den ganzen Tag so schlecht, ich war wieder mal ins ersten Stadium der Trauer zurückgefallen, nur wegen seinen Zweifeln... Wie kann er mir das nur antun, ist das Verlassenwerden nicht schon schlimm genug, muss er nun auch noch mit meinen Gefühlen spielen?
Ich war heute oben bei Katrin und habe ihr alles erzählt, ihr Mann war auch da und beide sind auch sauer auf ihn, dass er so unsensibel ist.
Ich hab Daniel am Telefon gefragt, wie es ihm geht und er sagte, dass es ihm körperlich mit den Schmerzmitteln gut gehe, vielleicht betäuben sie ja auch seine Seele..., geistig würde es ihm so naja gehen. Ich sagte ihm, dass es mir wegen Mittwoch/Donnerstag nicht sehr gut gehe und ich gern nochmal mit ihm darüber sprechen würde. Nun bin ich gespannt, wie wichtig es ihm ist, wann er sich meldet. Wäre es ihm wirklich wichtig wie ich mich fühle, wäre er heute noch gekommen, aber wahrscheinlich hätte er es ihr nicht erklären können...
Nachmittags haben Katrin und ich den Keller aufgeräumt, das war nötig, nun haben auch alle Kartons mit Daniels Sachen Platz bis er sie im April mitnehmen kann in seine neue Wohnung.
Ich bin so traurig, aber ich werde auch das wieder überstehen und alles, was danach kommt auch...

Freitag, 19. Dezember 2008

Warum? Warum macht er das? Warum macht er mir Hoffnung und enttäuscht mich dann wieder? Er hat sich heute nicht gemeldet, warum nicht? Weil ihm meine Gefühle egal sind? Weil wie immer nur er zählt? Was habe ich nur getan, um all das erleben zu müssen?
Heute morgen war ich noch gut gelaunt und voller Hoffnung. Ich hatte Tagträume, in denen er zu mir zurückkommt. Er steht vor der Tür, kommt herein und fragt Julia und mich, ob er wieder einziehen darf. Oder er klingelt, sagt, dass er mit Nora gesprochen und sich von ihr getrennt hat. Oder er schläft hier, ich darf in seinen Armen liegen und endlich mal wieder schlafen und mich geborgen fühlen... Und nun sitze ich weider weinend hier am PC und schreibe... Natürlich könnte es viele Gründe haben, dass er nicht anruft. Der erste und für mich wahrscheinlichste ist, dass er sich wieder für sie entschieden hat. Der zweite ist, dass er testen will, ob er mich vermisst, wenn er mich nicht anruft und ob er das aushält. Der dritte und auch wahrscheinliche ist, ob sich seine Beziehung zu ihr verbessert, wenn er Abstand zu mir bekommt. Der vierte und auch wahrscheinliche ist, dass er sich nicht meldet, um sein schlechtes Gewissen zu verbessern, das er hat, weil er mich diese Woche so oft sieht bis Weihnachten noch, dann ist es endgültig vorbei, dann gibt es nie mehr einen Grund, Kontakt mit mir zu haben... Jetzt kommen die weniger realistischen Gründe: Dass er heute mit ihr spricht und ihr von seinen Zweifeln erzählt. Dass er sich von ihr trennt. Dass er von uns beiden Abstand genommen hat heute und morgen und sich dann entscheidet. Dass er sich mit einem Freund trifft und mit ihm darüber spricht.
WARUM HAST DU ES MIR ERZÄHLT??? Warum nur?
Vorhin rief eine Freundin an, die in Spanien lebt und es heute durch ihren Ex-Mann erfahren hat. Auch sie war total geschockt. Als ich ihr dann einiges erzählte, kamen auch meine alten Ängste wieder hoch, aber ich werde es wieder schaffen...
Morgen ist der 20., unsere magische Zahl und übermorgen sind wir genau zwei Monate getrennt, ich wünsche mir so, dass er zurückkommt, weil er mir Hoffnung gemacht hat, und diese Hoffnung wird zerbrechen... Oh bitte Universum und bitte Gott, wenn es dich gibt, dann lasst ihn heute Nacht an meine Tür kommen und zu mir zurückkehren...
Wahrscheinlich hatte er aber einen tollen harmonischen Tag und schläft jetzt, nachdem sie ihn beglückt hat....

Sonntag, 7. Dezember 2008

Puh, heute Nacht bin ich erst spät eingeschlafen und um sechs wieder aufgewacht, weil ich mir wieder Sorgen machte, wie das finanziell alles klappen soll. Ich versuchte dann, mich auf andere Dinge zu konzentrieren, aber bin immer nur eingenickt, um gleich wieder wach zu werden und nun fühle ich mich total zerschlagen und kaputt. Ich habe wieder in meinem Doris Wolf- Buch gelesen und werde mir neue Mantras zulegen und versuchen, alle Ratschläge zu befolgen. Ich muss mich von Daniel lösen, aber ich werde immer wieder weich und schwach, wenn er etwas von mir will...
Nachmittags habe ich dann noch eine halbe Stunde geschlafen, dann sind wir zu Salvatore. Monika fragte mich, was ich an den Weihnachtsfeiertagen machen würde und ich antwortete, dass ich am 25. mit meiner Familie essen gehe und sonst noch nichts vorhabe. Sie schlug vor, dass wir zusammen ins Kino gehen und danach zusammen kochen könnten. Das finde ich total lieb von ihr, ich hätte mich sicher sehr einsam gefühlt an diesem Tag. Den hatten Daniel und ich immer zusammen auf der Couch verbracht nach dem ganzen Trubel. Ich erzählte ihr, dass es mir heute nicht so gut ging, ich es ihr aber nicht vor Georg sagen wolle, der gerade zur Tür hereinkam. Allerdings kam später doch die Sprache darauf, ich weiß gar nicht mehr den Zusammenhang, nur dass ich erzählte, dass ich Daniels schlechte Laune abbekam, die er wegen des Streits mit Nora hatte. Georg äußerte sich dazu, dass er das Verhalten von Nora auch nicht nachvollziehen konnte und es sehr teeniehaft fand und er das Daniel auch gesagt hätte. Er erzählte uns dann auch, dass an dem Tag als Daniel seine Sachen bei mir abholte, Nora versucht hätte, ihn über Daniel auszuhorchen, ob er mir immer treu gewesen wäre... Georg hätte aber nur ausweichend geantwortet und ärgert sich heute noch darüber, dass er nicht erwidert habe, dass sie doch diejenige sei, die schon zweimal verheiratet gewesen wäre... Ich sagte, dass ich nicht verstehen könne, dass sie so misstrauisch sei, da Daniel sich eindeutig für sie entscheiden habe, dass alle Annäherungsversuche ja von ihm ausgingen und er mich verlassen habe und dass ich mich seitdem nie bei ihm gemeldet hätte bis auf die beiden SMS. Ich könnte ihr Verhalten verstehen, wenn ich mich dauernd in Erinnerung bringen würde, ihn dauernd terrorisieren würde oder versuchen würde, ihn zu verführen (DAS ging bis jetzt ja auch von ihm aus, nicht von mir...). Darauf fanden beide, dass es eine gute Idee wäre, ihn doch mal zu verführen, Monika meinte sogar, dass es für sie eine Genugtuung sei, wenn ihr das passieren würde. Wenn die beiden wüssten... Aber das habe ich dann doch nicht erzählt... Als wir gingen, sagte ich Georg nochmal, dass ich nicht möchte, dass er Daniel auch nur irgendeine Andeutung des Gesprächs erzählt und er meinte, dass er auch nicht möchte, dass ich Daniel erzähle, was er über Nora geäußert hat. Er glaube auch nicht, dass Daniel mit ihr zusammen bleiben würde, aber auch nicht, dass er zu mir zurück käme,sondern danach zu einer anderen. Aber danach vielleicht wieder zu mir... Und ich sagte ihm, dass ich sicher nicht so lange warten würde, sondern versuchen würde, mein Leben selbst auf die Reihe zu bekommen auch ohne Daniel.
Aber mir geht es jetzt wieder besser, das Gespräch tat mir gut, wahrscheinlich deshalb, weil Georg Nora zwar nett findet, aber sie auch kritisch sieht, das tut mir dann doch gut, ich gebe es zu... Wenn er jetzt noch wüsste, dass Daniel sie schon zweimal betrogen hat... Er ist nämlich davon überzeugt, dass Daniel sie irgendwann betrügen wird, dass er Blut geleckt hätte und nicht mehr treu sein könnte...
Und ich hoffe, heute nacht besser schlafen zu können und die Gedanken ans Geld verdrängen zu können... Gute Nacht...

Samstag, 6. Dezember 2008

Ob er irgendwann erleichtert ist, nichts mehr mit mir zu tun zu haben? So wie er gestern morgen am Telefon geschrieen hatte, dass ich all sein Geld nehmen soll, nur damit er endlich Ruhe vor mir und meinem Sicherheitsbedürfnis hat? Das ist ein neuer erschreckender Gedanke, der mir eben kam... Irgendwann vielleicht... Man merkt ja, dass er immer weiter Abstand von uns bekommt, in all seinen Äußerungen... Das was vor Wochen noch undenkbar schien, bekommt plötzlich einen Platz in seinen Gedanken und wird irgendwann zu Realität und zu seiner Forderung...
Ich habe vorhin ein langes Bad genommen in unserer neuen Badewanne, in der wir zu zweit Platz hatten trotz unseres Übergewichts. Ich nahm mir extra ein Buch mit, das nichts mit Trennung zu tun hatte, las darin eine Weile und verbot mir dann an Daniel und die Trennung zu denken. Ich malte mir aus, welche Eigenschaften der Mann haben müsse, in den ich mich als nächstes verlieben könnte: Also er muss gerne lesen und gerne im Garten arbeiten, das ist bis jetzt alles, was mir eingefallen ist, aber es half, mich abzulenken. Übrigens ist unser Nachbar so ein Mann, noch dazu recht gut aussehend und in meinem Alter. Ich weiß nur nicht, ob er eine Freundin hat, aber ich glaube schon, dann ist er eh tabu für mich. Wobei er bestimmt eh nie Interesse an mir zeigen würde... Ich schwöre, dass ich nie etwas mit einem verheirateten Mann anfangen werde, ich will keiner Frau das zumuten, was ich gerade durchmache, egal, was der Mann über seine Ehe erzählt...
Oh, meine Wadenschmerzen und meine Rückenbeschwerden sind weg, dafür habe ich das Gefühl, ein Magengeschwür zu bekommen, kein Wunder bei dem ganzen Stress. Meine Beraterin und meine Psychologin denken eh, dass ich zuviel in mich hineinfresse und irgendwann zusammenbrechen würde, wenn ich nicht endlich auch mal nein sagen und Daniel Grenzen zeigen würde...
Er wollte uns eigentlich um halb acht abholen, kam aber wie immer zu spät. Auf der Rückbank seines Autos lag ein "fremder" Schal... Und der Beifahrersitz war "falsch" eingestellt... Auf dem Fußweg zum Restaurant legte er seinen Arm um meine Schultern, wenn uns nun jemand gesehen hätte so? Dann hätte derjenige nie gedacht, dass wir getrennt wären, das tut so weh... Wie weh kann ein Herz tun ohne zu brechen? Beim Essen sprachen wir ausschließlich über Themen, die Julia betrafen, man könnte auch sagen, dass sie die Unterhaltung bestritt, ich wusste nicht, worüber ich mich mit ihm hätte unterhalten können, was nicht unsere Trennung betrifft.Oder sollten wir uns über Nora unterhalten und die Pläne, die beide miteinander haben? Er kam dann noch auf einen Kaffee mit zu uns, legte sich dazu auf die Couch als wäre er nie weggegangen. Ich fragte ihn, wie es ist mit Georg zusammenzuleben und er erzählte ein wenig über seine Arbeit und den gestrigen Abend, den er mit Freunden von uns verbrachte. Über meine Arbeitssuche, die Weiterbildung, für die man, wie ich jetzt erfahren habe, arbeitssuchend gemeldet sein muss. Dann sagte ich ihm noch, dass er einen Termin beim Anwalt machen soll, und erzählte ihm von meinen Gedanken und Sorgen. Er nahm mich in den Arm und küsste mich und sagte, dass ich mir doch keine Gedanken machen soll und ihm vertrauen soll. Ich erwiderte, dass mein Vertrauen durch seine Aktion gestern doch etwas gelitten hätte und er entschuldigte sich nochmal. Dann sagte er wieder mal Schatz zu mir und fragte mich, ob er mich noch so nennen dürfe. Ich antwortete ihm, eigentlich nicht, denn er hätte mich ja verlassen und wollte mich nicht mehr... Er ging dann recht schnell... Mal sehen, ob ich diese Woche etwas von ihm höre, ausgemacht haben wir nichts und Nora hat ja etwas dagegen...
Am Montag rufe ich bei der Weiterbildungsstelle an und lasse mich beraten, dann gehe ich aufs Arbeitsamt, was ich eigentlich vermeiden wollte... Und in der Zeitung stand eine 400€-Stelle in einem pathologischen Institut, jeden Nachmittag von 14.30 bis 18.00 Uhr. Falls ich die Weiterbildung mache, kann ich das aber nicht machen wegen der Uhrzeit, deshalb frage ich mich, ob ich mich überhaupt bewerben soll...
Ach noch etwas, Julia war heute bei meiner Schwiegermutter mit ihrem Freund und sollte später noch etwas abholen. Ich fuhr dann mit ihr hin, blieb aber im Auto sitzen und meine Schwiegermutter fragte tatsächlich, warum ich nicht mit hereingekommen wäre und kam an die Haustür. Ich winkte ihr dann zu und sie winkte zurück...
Heute morgen hatte ich einen schweren Anfall von Zukunftsangst und sah mich schon als Hartz IV- Empfängerin, keine Ahnung wieso... Eine Vision? Was soll das? Ich bin ausgebildete Krankenschwester und werde irgendwo einen Job finden und wenn der erste nicht gleich gut ist, kann ich mir etwas anderes suchen. Die Hoffnung, die Daniel gestern in mir geweckt hat, habe ich mir über Nacht selbst erfolgreich vertrieben: Ich akzeptiere, dass die Partnerschaft vorbei ist und Daniel nur Freundschaft und kein schlechtes Gewissen haben will. Das Mantra der ersten Phase... Und alles, was gestern geschehen ist, ist aus einer seiner Launen heraus passiert, weil er Streit mit Nora hatte und Bestätigung brauchte. Ich kenne ihn doch, ist er schlecht drauf, dann ist alles negativ und gestern hat er sich nur die Ruhe bei mir geholt, die er brauchte und die ich ihm schon immer gegeben hatte und die ihm Nora vielleicht momentan nicht so geben kann. Aber sobald sie wieder glücklich sind, bin ich wieder vergessen.
Ich war dann einkaufen, das Nikolausgeschenk für Julia, und dachte ständig, ob ich mir das im nächsten Jahr auch noch leisten kann und musste auf dem Heimweg im Auto die ganze Zeit weinen, auch weil ich merkte, dass ich die ganze Zeit Angst gehabt hatte, ihn und sie dort zu treffen, denn diese Woche wurde mir irgendwann klar, dass er dadurch, dass er zwar weg ist, aber noch in der Nähe wohnt, die gleichen Geschäfte zum Einkaufen hat und ich ihn dort jederzeit, schlimmstenfalls auch mit ihr dort treffen kann... Dann kam ich mir wieder vor wie ein Jammerlappen und dass andere Familien auch mit wenig Geld klar kommen müssten und das auch tun. Ich glaube, es wird auch besser, wenn Monika neben uns wohnt und mir zeigt, wie sie damit zurecht kommt. Ich kenne doch so viele Familien, die mit wenig Geld auskommen müssen und dann muss Julia später eben auch neben dem Studium arbeiten, das tut ihrer Entwicklung vielleicht auch gut.
ICH HABE ANGST!!!! Ich muss mir ein neues Mantra zulegen: Ich bin eine starke Frau und schaffe das. Meine Psychologin hält mich doch auch für klug und ich hätte einen wachen Geist, warum will den niemand zum Arbeiten?
Aber ich habe wieder 200 g abgenommen, die Waage nähert sich der nächsten Kilozahl nach unten, mein Hose rutscht mir jetzt schon über die Hüften nur im Stehen, ich glaube, ich muss mir eine neue kaufen. Im Nähen habe ich schon angekündigt, dass ich falls ich im Januar noch kommen kann, lernen möchte, wie ich meine Hosen enger machen kann...
Oh, und Daniel rief vorhin kurz an wegen heute Abend, er kommt gegen halb acht und holt uns ab zum Essen, wir gehen zum Chinesen, da kennt uns keiner...Er klang wieder recht kühl...
Warum geht es mir heute nur wieder so mies? Weil ich schon wieder aufs Neue Abschied nehme? Abschied von der Hoffnung, die er gestern in mir geweckt hat und mich wieder der Realität stelle und meinen Ängsten? Warum kann ich nicht mir und meinen Fähigkeiten mehr vertrauen? Warum kann ich mein Leben nicht beherzter anpacken? Warum sehe ich immer alles nur negativ? Ich will das nicht mehr, es wird doch irgendwie gehen und wenn ich unsere Wohnung aufgeben muss, dann muss ich das eben, davon sterbe ich nicht. Schlimmer wäre es, wenn Julia etwas zustoßen würde, oder passiert das auch noch? Immerhin sind in den letzten beiden Jahren sämtliche meiner Zukunftsängste wahr geworden. Aber warum? Was habe ich denn getan, dass es so kommen musste? Selbsterfüllende Prophezeiungen? Gestern hat Daniel gefragt, wie es meinen Eltern geht... Sollte ich ihm sagen, dass sie vor Sorgen um mich nicht schlafen können, dass sie genau so viel Angst um meine Zukunft haben? Ich halte mich bewusst bei ihnen zurück, erzähle ihnen immer nur, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, dass Daniel und ich das gut hinbekommen... Heute Abend sehe ich ihn wieder und nehme dann schon wieder Abschied... Dann mache ich mit ihm die notwendigen Termine aus und ziehe mich von ihm zurück, gehe nicht mehr ans Telefon, wenn er anruft, auch er muss merken, dass er getrennt ist von mir, dass ich nicht mehr für ihn da bin. Ich habe heute auch weiter ausgeräumt, seine Tassen weg und andere hingestellt. Dass es mir auch bewusst bleibt, dass er ausgezogen ist und aus meinem Leben verschwunden.

Freitag, 5. Dezember 2008

Was für ein grässlicher Morgen... Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen und bin todmüde. Ich hatte lauter Albträume, dass ich die Wohnung hergeben muss und machte mir, wenn ich wach war, Gedanken darüber, wie ich das alles bezahlen soll... Und Daniel schwimmt derweil im Geld... Und dann tat ich was ich eigentlich lassen sollte... Ich schrieb ihm eine SMS, dass es mir nicht gut gehen würde, ich schlecht geschlafen hätte und Angst vor der Zukunft, ob er mich nicht anrufen könne. Eineinhalb Stunden später, als ich beim Frühstück in der Beratungsstelle saß, klingelte das Telefon und er war dran. Als ich ihm meine Ängste geschildert hatte und ihn bat, doch bitte alles nochmal nachzurechnen, damit er sehen würde, dass ich mir das von meinem Gehalt nicht leisten könne, flippte er völlig aus und beschimpfte mich, dass er nicht sein ganzes Leben für mich sorgen würde und ich endlich lernen müsste, für mich selbst zu sorgen... Ich habe nur zehn Jahre nicht gearbeitet und für mich selbst gesorgt, es gab sogar eine Zeit, da habe ich ihn finanziell unterstützt während seines Studiums, auch wenn das keine zehn Jahre waren... Ich erwiderte, dass ich genau da dabei bin, dass ich versuche stark zu sein und unsere Tochter bei ihrer Prüfung zu unterstützen, mein Leben neu zu organisieren und eine Arbeit zu finden und fast ohne Hilfe von ihm, dass ich ihn in der ganzen Zeit nie angerufen hätte und nur zwei SMS geschrieben hätte zu Zeiten, in denen es mir besonders schlecht ging. Er schrie dann, dass ich das dann in Zukunft auch so halten soll, er würde total leiden unter meinen negativen Gedanken, so wie er in der ganzen Ehe immer darunter gelitten hätte, wenn ich denken würde, dass ich die Wohnung allein nicht bezahlen könne, dann sollte ich sie eben verkaufen, er würde nicht einsehen, mir länger Geld zu geben, damit ich vielleicht nur eine Halbtagsstelle annehmen und mir den Arsch platt sitzen würde, wie ich es die letzten zehn Jahre getan hätte. Ich solle ihm dankbar sein für das, wozu er bereit sei, das wäre mehr als andere Frauen in vergleichbarer Situation hätten. Ich antwortete ihm, was aus seinen großartigen Beteuerungen geworden wäre, dass wir keine Angst haben müssten und ihm vertrauen könnten, dass er kein Schuft sei und wir uns wegen des Geldes keine Gedanken machen sollten und ich keine Angst haben müsste davor, im Alter arm zu sein, dass er für mich sorgen würde. Er schrie dann wieder, dass ich halt arbeiten sollte wie alle anderen, er müsse auch sein Leben lang arbeiten gehen und würde sich nur noch eine Mietwohnung leisten können und nicht in dieser großen Wohnung leben können, die wir hatten. Ich erwiderte, dass er aber doch weg wollte, unbedingt sogar aus der Wohnung raus wollte und ein neues Leben anfangen wollte und er schrie wieder, das ich ihn rausgeekelt und vertrieben hätte mit meinem Verhalten, dass ich mich nicht verändern wollte für ihn. Wir könnten es auch gleich anders machen und die Wohnung verkaufen und jeder lebt dann sein Leben für sich. Ich fragte ihn dann, warum er so ausflippen würde, ich hätte ihn lediglich gebeten, mal nachzurechnen, zwei ruhige Sätze als Antwort hätten auch gereicht und wir hätten uns nochmal zusammensetzen können. Er war weiterhin aufgebracht, wurde dann etwas ruhiger und machte eine Bemerkung, durch die mir einiges klar wurde... Es ging dann nämlich kurz um den morgigen Nikolausabend, dass Nora nicht wissen dürfe, dass er zu uns käme, da sie gestern schon sehr aufgebracht gewesen wäre... Das war also der Grund... Er hatte Streit mit Nora und ließ seine schlechte Laune an mir aus... wie schon früher, wenn er Ärger im Geschäft hatte, dann suchte er zuhause so lange einen Grund, bis er Streit mit anfangen konnte. Und genau dieses Verhaltensmuster brach heute morgen wieder durch, da ich gerade da war, schön dumm von mir... Ich sagte ihm dann noch, dass er ruhig hätte sagen können, dass er heute morgen keinen Kopf für ein solches Gespräch hätte, dann hätten wir es vertagen können. Er wollte dann noch etwas sagen, aber da war der Akku meines Handys leer... Als ich nach Hause kam und das Handy auflud, sah ich , dass er noch zweimal versucht hatte, mich anzurufen und mir eine SMS geschrieben hatte, dass er nicht aufgelegt hätte. Ich schrieb ihm dann zurück, dass ich auch nicht aufgelegt hätte, sondern meine Akku leer gewesen wäre. Dann telefonierte ich mit einer Freundin, die mir riet, ihn morgen an Nikolaus zu meiden und ihn mit Fiona allein zu lassen. Das gleiche hatte meine Beraterin heute morgen gemeint als ich ihr von dem Streit erzählte, sie hatte das Telefonat ja mitbekommen...
Kurze Zeit später rief er an, ob ich seine Email gelesen habe, ich verneinte, ging an den PC und las sie. Er entschuldigte sich für sein Verhalten am Telefon und dass er selbstverständlich bereit sei, nachzurechnen und wir auch eine Lösung finden würden, ich solle nur versuchen, nicht immer so schwarz zu sehen. Als Begründung für sein Ausrasten gab er an, dass er die ganze Nacht und den halben Morgen mit Nora diskutiert und nur drei Stunden geschlafen hätte.... Das erinnerte mich an die letzte Zeit unserer Ehe... Am Telefon sagte er mir dann, dass Nora sehr eifersüchtig auf mich sei und große Angst hätte, dass er wieder zu mir zurückgehen würde, weil sie so verliebt sei und ihrem großen Geschenk nicht vertrauen würde (siehe Taktgefühl...). Der Auslöser ihrer Diskussion wäre gewesen, dass er gestern eine SMS bekommen hätte als er bei mir war und diese erst eine halbe Stunde später beantwortet hätte... (Hatte er sich nicht bei mir beklagt am Ende unserer Ehe, dass ich ihn kontrollieren würde?) Ich fragte ihn, was aus ihren Beteuerungen geworden wäre, wie toll sie es fände, dass er mit mir befreundet bleiben möchte wie sie mit ihrem ersten Mann und sie ihn sonst gar nicht lieben könnte? (Antwort: Das wäre Schnee von gestern...) Und gerade sie mit zwei Scheidungen müsste doch wissen, dass es da auch einiges zu regeln gäbe und wir hätten doch gar nicht oft Kontakt miteinander, zumindest keinen, von dem sie weiß, denn ich glaube, dass alle Telefonate heimlich waren, deshalb ja auch immer aus dem Auto oder vom Arbeitsplatz aus... Er meinte dann, dass sie ja auch in gewissem Sinn recht habe, ihm zu misstrauen, immerhin hätte er sie schon zweimal mit mir betrogen... Ich sagte ihm , dass sie das ja nicht wisse und mehr Vertrauen in ihre Beziehung haben müsse, gerade am Anfang ihrer Verliebtheit. Er sagte, dass sie ihm auch schon eine SMS geschrieben hätte, in der sie sich entschuldigt hätte für ihr irrationales Benehmen. Und ich sagte ihm, dass ich da bestimmt auch nicht die richtige Ratgeberin sei, dass er das mit ihr ausmachen müsse. Dann sagte ich ihm, dass ich ihn morgen Abend allein mit Julia lasse, damit er Nora gegenüber kein schlechtes Gewissen haben müsse, aber er meinte, dass ich da sein solle. Er wolle auch später nochmal kurz vorbeikommen...
Ich war und bin so traurig... und habe immer noch Angst vor der Zukunft, aber denke, dass für die nächsten sieben Jahre alles geregelt ist, Julia dann fast 24 Jahre alt ist und wer weiß, was bis dahin passiert. Ich sollte die Zeit jetzt nehmen wie sie wäre und mir dann Gedanken machen, wenn es soweit ist.
Er kam dann auf einen Kaffee vorbei, damit diese bösen Worte nicht die ganze Zeit zwischen uns stehen würden. Vorher rief er an, ob er kommen dürfe und ich sagte, nur wenn er wolle. Als er kam, nahm er mich sofort in den Arm und entschuldigte sich nochmal, dass er das doch gar nicht wollte und dass er selbstverständlich immer für mich und das Kind da sei, genau so, wie er es vorher immer gesagt hatte und dass wir auch das mit dem Geld hinbekommen würden und wenn wir mehr Geld brauchen würden, er dann den Unterhalt für Julia erhöhen würde. Wir tranken dann einen Kaffee, ich weinte und schilderte ihm meine Ängste und Gefühle und er sagte zum ersten Mal seit der Trennung, dass er mich doch auch geliebt hätte und es auch in unserer Ehe schöne Zeiten gegeben hätte. Ob ich mich noch daran erinnern könne, als er mir die vielen kleinen Zettel mit Botschaften geschrieben und im ganzen Zimmer versteckt hätte. (Mist, jetzt muss ich schon wieder weinen...)
Dann sprachen wir wieder über meine Jobsuche und dass ich natürlich weiß, dass ich bis zu meiner Rente arbeiten müsse, ich mir aber vorgenommen habe, diese sieben Jahre erst mal abzuwarten und dann zu schauen was ist. Und er sagte, dass er die Einstellung toll fände und er ja auch nicht wisse, was seine Zukunft bringe, ob er überhaupt mit Nora zusammenbleiben würde oder wir vielleicht in 5 Jahren hier zusammen sitzen würden und über das alles lachen würden, weil wir wieder zusammen wären. Immerhin hätte ein Freund von ihm das prophezeit... Da musste ich gleich wieder weinen und sagte ihm, dass ich daran nicht mal denken mag und es schon gar nicht hoffen möchte. Oh Gott, wie kann er das nur sagen...
Später meinte er dann aber wieder, dass wir die Wohnung irgendwann ja auch verkaufen könnten, wenn wir sehen würden, dass das Geld nicht reicht, was er aber nicht glaubt. Und er nahm mich nochmal in den Arm und sagte, dass er mir zwar nicht geben könne, was ich erhoffe und ersehne, aber er mein Freund beleiben wolle. Und ich antwortet, dass ich das nicht erhoffe und ersehne. Er trank dann noch eine Tasse Kaffee und legte sich dann auf die Couch und las Videotext und... kuschelte sich dazu an mich und schlief kurz ein... wie früher... Was soll das, das macht mir zuviel Hoffnung... Als er dann wieder aufwachte, ging er ziemlich schnell, weil er mit einem Freund verabredet war. Wenn Nora uns gesehen hätte, hätte sie gewusst, dass sie wenigsten ein bisschen Grund zu ihrem Misstrauen hat, vielleicht hat sie ja ein noch funktionierendes Bauchgefühl und merkt, dass es zwischen den beiden nicht gut geht (was bestimmt nur ein Wunsch von mir ist und sie sind für den Rest ihres Lebens zusammen...).
Daniel hatte vorher noch irgendwann während des Gesprächs erzählt, dass das das Negative an der Seelenverwandtschaft wäre, dass sie ähnlich Launen hätten und ähnlich explosiv wären... Und bei mir fand er die Ruhe, die er brauchte... wie immer...
Nun hat er es geschafft. Ich bin sauer und wütend und enttäuscht und froh, dass er weg ist. Wir wollten heute (gestern) den Vertrag schriftlich fixieren, den wir (vor wie viel Wochen?) in Stichpunkten niedergeschrieben hatten, um damit nächste Woche zum Anwalt zu gehen. Und wie alle vorausgesagt hatten, waren ihm nun einige Punkte nicht mehr recht und er wollte sie anders formuliert haben. Im Endeffekt sieht es so aus, dass ich das Haus allein finanziere und trotzdem nicht weiß, ob ich es im Alter halten kann, ich bin also genauso weit wie meine Eltern heute... Ach und die Konten will er nun doch trennen und mir dann eine Summe überweisen, die die Ausgaben deckt und plötzlich auch nur noch die Hälfte von dem was übrigbleibt, auch anders, als wir es vorher ausgemacht hatten... Dieser Idiot, der heute morgen noch sagte, vertrau mir, mach dir wegen des Geldes keine Sorgen... Und nun schickt er mich ins Elend... Ich werde enden wie unser Nachbar, der aus Armut nicht heizen kann und kaum Geld zum Leben hat und werde beim sozialen Punkt um Essen betteln müssen... Ich weiß noch wie ich kurz nach der Trennung dort war zum Helfen und weinen musste, weil ich mich genau dort sah im Alter. Damals schrieb ich meine erste und einzige SMS seit der Trennung, wie schlecht es mir gehen würde und er rief sofort an, dass ich mir aufhören sollte, Sorgen zu machen, er würde nicht zulassen, dass es mir im Alter schlecht gehen würde, er würde für mich sorgen... Ha ha ha... Und er sieht es nicht einmal so, einer seiner tollen Vorschläge war, dass ich mir einen Untermieter nehmen soll, wenn Julia aus dem Haus ist. Bitte, wer mietet denn ein Zimmer mit einer Deckenhöhe von 2 m bei einer alten Frau zu einem akzeptablen Preis? Und was ist, wenn Julia in sechs Jahren noch gar nicht ausgezogen ist? Und ich keinen Vollzeitarbeitsplatz finde? Außerdem rechnet er voll mit dem Erbe meiner Eltern. Was ist aber wenn sie pflegebedürftig werden, ich muss dann Vollzeit arbeiten für meine Rente und um das Haus halten zu können, vielleicht müssen sie dann das Haus verkaufen für ihre Pflegekosten? Immerhin sind wir vorher davon ausgegangen, dass ich zuhause bin, um meine Eltern zu pflegen... Aber er will das Haus halten als Erbe für Julia... Immerhin will er sich, nachdem ich meine Bedenken geäußert habe, bis morgen nochmal überlegen, ob er ich nicht doch länger unterstützt. Auf jeden Fall weiß ich nun woran ich bin und dass ich mich auf seine Versprechen überhaupt nicht verlassen kann. Nachdem er weg war, bin ich zu Katrin hoch, ihr Mann war auch da und sie waren Gott sei Dank noch wach und ich habe ihnen alles erzählt. Ihr Mann meint auch, dass er bald mit Nora zusammenwohnt, weil er allein gar nicht lebensfähig wäre und sich maßlos selbst überschätzen würde. Und es hat mich gefreut, dass er es richtig sieht, dass ich Daniel den Rücken freigehalten habe, ihm immer alles hinterher getragen habe, er an nichts denken musste, weil ich da war... Nur Daniel sieht das nicht, er hat mir wieder vorgeworfen, dass ich ja schuld sei, dass er gegangen ist, dass er gehen musste, weil er es nicht mehr ertrug, dass er sich so verändert hatte und ich mich nicht veränderte. PAH!!!
ICH WERDE ES SCHAFFEN- JETZT ERST RECHT!!!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Heute morgen war ich das letzte Mal Nähen für dieses Jahr und vielleicht auch für immer.. Auch das hat mir die Trennung genommen, wieder ein Abschied, den ich niemals nehmen wollte...
Als ich nach Hause kam, lag im Briefkasten die erste Absage, und zwar die für die Buchhandlung mit der Begründung, dass sie die Stelle intern besetzt hätten, schade... Mal sehen, wann die anderen beiden Absagen kommen.
Julia saß am PC und lernte ihr Referat auswendig und verzweifelte, weil es so viel ist und sie erst wieder heute angefangen hat, obwohl morgen schon die Prüfung ist. Aber anstatt sich dann auf das Lernen zu konzentrieren, meckerte sie dauernd und wurde auch aggressiv, als ich ihr meine Hilfe anbot...
Dann rief meine Schwester an, um mir zu erzählen, dass sie heute im Wollladen war und sich dort erkundigt hat, wie hoch die Ablösesumme sei. 33.000 € für Material und Möbel. Die Miete war nicht einmal so hoch, 380 € incl. Nebenkosten. Allerdings sagte die Besitzerin nicht wie hoch der Gewinn ist, in den Sommermonaten ist er wohl nicht so hoch, aber man könne davon leben... Sie gibt auch Strickkurse, aber ob ich das könnte? Und die 33.000€ habe ich sowieso nicht, nicht mal auf dem Sparbuch...
Irgendwie bin ich wohl wieder in einer depressiven Phase und habe mir das Buch von Doris Wolf hervorgeholt und wieder angefangen zu lesen. Diese Phasen stehen mir zwar zu, aber ich will sie nicht mehr, sie lähmen mich...
Und dann ist es doch passiert... Daniel rief an, gegen acht, und irgendwie waren wir uns fremd am Telefon und wussten nichts zu sagen. Er sprach dann kurz mit Julia wegen ihrer morgigen Prüfung und wollte mich dann nochmal sprechen. Er wollte wissen, ob es morgen Abend beim Treffen wegen des Vertrags bleibe und sagte, dass er sich auf morgen FREUE!!! Hallo, was soll das denn? Wegen des Ehevertrags, dass es umso schneller vorbei ist? Oder um mir mal wieder Hoffnung zu machen? Und was passiert??? Ich freue mich auch... Ich bin doch zu blöd... Wie gut, dass ich morgen Termin bei der Psychologin habe...
Danach habe ich mit Julia den ganzen Abend für ihre Prüfung gelernt und geübt und nun gehe ich ins Bett und lese Doris Wolf...

Dienstag, 2. Dezember 2008

Heute hatte ich wieder dieses starke Gefühl, dass er nicht anruft... und diesmal war es auch so... Seltsam, wie weh das tat, wieder ein Schritt weiter von mir weg. Obwohl ich mich dagegen gewehrt habe, haben diese täglichen Anrufe doch immer wieder Hoffnung geweckt, waren Zeichen dafür, dass er mich nicht loslassen kann, dass ihm immer noch etwas an mir liegt. Bei jedem Klingeln des Telefons dachte ich kurz, dass er es vielleicht sei und verbot mir diesen Gedanken sofort wieder... Abends rief er dann Julia auf ihrem Handy an und erkundigte sich nach ihren Prüfungen. Genauso wollte ich es ja auch und das tat wieder gut. Er ist für sie da. Und ich muss wieder ein Stück Abschied nehmen...
Heute war ich mit meiner Schwester unterwegs und habe mir das Café mal angesehen, das so händeringend Personal sucht. Es ist ein niedliches kleines Café, bei dem ich mir nicht vorstellen kann, dass man dort in drei Schichten arbeitet, das ist mir unbegreiflich. Ich muss unbedingt nochmal die Mutter der Freundin anrufen, ob ich da etwas falsch verstanden habe und sie arbeiten vielleicht nur zwei Schichten, was wieder für mich ziemlich dumm wäre... Auch die Frauen, die da waren zum Arbeiten, waren mir gleich sympathisch, ich könnte es mir gut vorstellen, dort zu arbeiten und es wäre auch eine Option während der Weiterbildung.
Abends kam Monika vorbei, um ihre Tochter abzuholen und fragte, ob sie an Heiligabend noch vorbeikommen könnte. Es war immer Brauch bei uns, dass ab 21 Uhr die Tür für alle Freunde offen stand, die vorbeikommen wollten. Und gerade dieses Jahr ist es sehr wichtig für mich... Daniel will ja Weihnachten mit uns feiern, aber er wird irgendwann auch wieder gehen und ich dann wahrscheinlich zusammenbrechen. Und je mehr Menschen dann noch da sind, umso mehr muss ich mich zusammennehmen, das ist auch wichtig für Julia denke ich. Katrin und ihr Mann kommen auch und vielleicht ja auch Georg.
Später habe ich dann mit einer Freundin aus Krefeld telefoniert, die mich auch immer wieder aufrichtet, auch oder gerade weil sie auch unangenehme Wahrheiten ausspricht, die mich wachrütteln. Danke dafür:-)