Donnerstag, 13. November 2008

Heute geht es mir so lala. Er hat hier übernachtet, zum letzten Mal... Von Samstag bis Dienstag ist er verreist, natürlich mit ihr, unsere Italienreise, die er eigentlich mit mir machen wollte... dann zieht er zu Freund Georg.
Heute morgen unterhielten wir uns noch eine Weile und er sagte, dass er das Gefühl habe, dass da etwas Großes wachsen würde zwischen ihm und ihr. Das tat so weh... War denn das zwischen uns nichts großes? 25 Jahre? Warum nur macht er unsere Liebe immer so klein und nichtig? Es gab sie doch und auf meiner Seite gibt es sie immer noch... Ich sagte ihm auch, dass mich immer noch der Gedanke schmerzt, dass er jetzt jeden Tag mit ihren Kindern zusammen ist und unsere Tochter nur noch ab und zu sieht. Daraufhin erzählte er, dass es schon Stress gab mit den Töchtern, weil er sich in die Erziehung eingemischt hat und sie zu ihrer Mutter meinten, dass er zwar nett, aber doch ein fremder Mann sei. Die Kinder wissen erst seit zwei Wochen, dass ihre Mutter einen neuen Freund hat! Er ist wie immer zu ungeduldig... Alles muss so gehen wie er es will und in dem Tempo, das er für richtig hält... Er hatte sich eingemischt, um die Mutter zu beschützen... vor ihren Kindern... denn die ältere Tochter wäre als Prinzessin der Familie unheimlich verwöhnt und wäre sehr frech zu ihrer Mutter (O-ton) und hätte ihre kleine Schwester aufgehetzt... Überhaupt muss er Nora oft beschützen, diese selbständige, mit beiden Beinen im Leben stehende, selbstbewusste Frau, die nicht so ängstlich ist wie ich, sondern auch ihn mal auffangen kann, wenn er das braucht, wo er nicht immer der starke Mann sein muss... Nein, er muss sie nur unterstützen, weil sie (verständlicherweise) Angst vor einer erneuten Krebserkrankung hat, weil sie Angst vor ihrem Ex-Mann hat, der sie so gequält hat und nun noch gegen die frechen, verwöhnten Kinder, von denen sie sich alles gefallen lässt... Sie braucht ihn, damit er ihr die Augen öffnet und ihr neue Wege zeigt... Und was ist mit all den Zeiten, in denen es ihm schlecht ging und ich ihn unterstützt habe, als er zb während seines Studiums depressiv wurde und ich ihn täglich nach der Arbeit aus dem Bett warf und Runden um Runden um den See lief um ihn zu motivieren? War ich nicht auch für ihn da als seine Oma starb, der bis dahin wichtigste Mensch in seinem Leben? Als er krank wurde, habe ich nicht sofort die Ernährung umgestellt, ihn motiviert beim Rauchentzug oder beim Abnehmen? Konnte er nicht alle beruflichen Probleme mit mir besprechen und wie oft habe ich ihm eine andere Sichtweise gezeigt... Aber das ist alles nicht mehr wahr und vergessen... denn er hat ja so gelitten in der Zeit, in der er mit mir zusammen war... das darf ich nicht vergessen.... PAH!!!
Vormittags war ich dann mit Freundin Katrin im Fitness-Studio und habe eigenmächtig meine Gewichte geändert mit dem Erfolg, dass mir jeder Muskel im Körper schmerzt, wenigstens mal andere als immer nur das Herz...
Danach war ich bei meiner Psychologin. Es tat mir richtig gut. Sie hilft mir, die Dinge, die er macht und erzählt auch von einer anderen Seite zu sehen, macht mich aufmerksam auf eingefahrene automatische Reaktionen, bespricht mit mir meine Zweifel. Als ich ihr erzählte, was er heute morgen gesagt hat und am Montag wegen unserem Lieblingsitaliener, bemerkte sie, dass sie eigentlich nie etwas sagen würde, aber diesmal müsste sie mir sagen, dass ihm dafür eine auf den Kopf gehören würde, er wäre total unsensibel und egoistisch, dass er mir so etwas sagen würde... Dabei habe ich ihr noch nicht einmal alles erzählt, was er gesagt hat, etwas, was ich hier auch nicht aufschreiben werde...
Sie sagt auch, dass er es sich sehr einfach mache und alles behalten möchte und noch nicht realisiert habe, dass er durch die Trennung auch etwas verliert, nicht nur neues gewinnt. Er habe immer noch mich, die ihm die Sicherheit bietet, die er braucht und seine Bodenhaftung gibt. Er wird es erst merken, wenn er ganz weg ist und ich mein eigenes Leben ohne ihn lebe.
Sie sprach auch mit mir über mein Gewicht, seit wann ich dick wurde, was ich denke warum, ob es in meiner Familie noch andere Übergewichtige gibt und wie ich dauerhaft abnehmen könne. Als sie hörte, was ich alles mache und an diesem Morgen schon im Fitnessstudio war, hob sie anerkennend den Daumen. Diesmal will ich es auch schaffen, unbedingt. Und das heißt Sport. Sport, Sport, auch wenn ich das hasse...
Dann haben wir noch über mein Selbstwertgefühl gesprochen und ich erzählte ihr, dass ich jetzt schon Angst vor den Gesprächen im Praktikumsteil der Weiterbildung habe, obwohl ich noch nicht mal damit angefangen, geschweige denn mich dafür angemeldet habe... Sie möchte mit mir daran arbeiten, ich hoffe, es gelingt mir, mein Selbstwertgefühl aufzubauen, dann hätte das Ganze wenigstens etwas positives...
Ich habe viel geweint während der Sitzung, aber danach ging es mir echt besser.
Daniel rief irgendwann an, weil er abends wieder kurz vorbeikommen wollte, weil er etwas vergessen hatte, was er auch machte. Ach ja, die Psychologin meinte auch, dass er mich dadurch, dass er dauernd anruft und vorbeikommt, weiter unter seiner Kontrolle hätte. Auf meinen Einwand, dass das ja seltener würde, wenn er seine Sachen nicht mehr hier habe, meinte sie, dass er dann sicher andere Gründe finden würde, ich solle mal abwarten...




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