Dienstag, 28. Oktober 2008

Erste Schritte...
Als erstes habe ich es einer Freundin erzählt, die mich emotional auffing, bei der ich weinen konnte und kann, wann immer es nötig ist.
Dann habe ich mich an eine Beratungsstelle für Frauen in Trennungssituationen gewandt, ein Schritt, den ich allen Frauen nahelegen würde, die sich einer solchen Situation befinden. Dort war ich heute (mittlerweile gestern) zum ersten Mal. Ich schilderte meine Lage, natürlich unter Tränen, ich konnte sie nicht zurückhalten. Aber die Mitarbeiterinnen dort sind es gewohnt... Sie empfahlen mir, auf jeden Fall zu einer Rechtsanwältin zu gehen, die einmal im Monat bei ihnen eine kostenlose Erstberatung macht. Gott sei Dank hatten sie noch einen Termin in zwei Wochen frei, weil jemand abgesagt hate. Bis dahin muß ich mich mit Daniel geeinigt haben...
Ich habe im Internet nach Stellen für mich gesucht und überlegt, was ich machen möchte. Immerhin bin ich seit zehn Jahren aus meinem Beruf und sehr dick... Und ich habe mich noch nie richtig beworben außer für meine Ausbildungsstelle, danach wurde ich direkt übernommen.
Auf den Tipp der Beratungsstelle habe ich mir ein Buch gekauft, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann, ich habe auch in mehreren Foren, die sich mit Trennung und Scheidung beschäftigen, schon gelesen, dass es vielen anderen Frauen auch geholfen hat: Doris Wolf, Wenn der Partner geht. Ich habe mich mit meinen Gefühlen sofort darin wiedererkannt und beherzige nun alle ihre Ratschläge ausser einem: Ich kann nicht auf Abstand gehen, schon allein wegen Julia, unserer Tochter, nicht. Sie teilt die Zeit nach der Trennung in vier Phasen ein, ich befinde mich in der ersten Phase des Nichtwahrhabenwollens. Ich muß nun einen Satz wie ein Mantra vor mich hinbeten: Ich bin bereit zu akzeptieren, dass die Partnerschaft zu Ende ist. Für mich habe ich das noch um einen weiteren Satz des Buches erweitert: Daniel will nur Freundschaft und keine Schuldgefühle haben, er will nicht mehr zu mir zurück. Das ist die Realität, der ich mich stellen muss...
Seit die Trennung offiziell ist, erzähle ich es jedem, der mich fragt, wie es mir geht und wo mein Mann ist. Bis jetzt war jeder total betroffen und konnte es nicht glauben, ausgerechnet bei uns hätte sich dasniemand jemals vorstellen können, wir wären doch das ideale Paar gewesen... Naja, Daniel wird ihnen schon erzählen, wie sehr er in der Beziehung gelitten hat unter der Oberfläche...
Ach ja, und ich habe vor, zu einer Psychologin zu gehen, damit ich meine Freundinnen nicht überstrapaziere, ich habe Angst, sie dadurch zu verlieren, auch wenn die Angst vielleicht irrationell ist. Im Buch von Doris Wolf steht, dass man sowieso damit rechnen muss, Freunde zu verlieren. WIe gut, dass ich auch eigene Freundinnen habe, nicht nur den gemeinsamen Freundeskreis...

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